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Dama do Bling

Dama do Bling

Dama do Bling, die mit bürgerlichem Namen Ivânea da Silva Mudanisse heißt, brilliert nicht nur in ihrer Musik, sondern auch in der Moderbranche. Geboren in Maputo, Mosambik, begeistert sich die 43-jährige Künstlerin von klein auf für Musik. Bereits in ihrer Jugend beginnt sie sich für die HipHop-Kultur zu interessieren. Doch der Weg zur erfolgreichen Rapperin scheint zunächst nicht vorhersehbar. Dama do Bling absolviert ein Jura-Studium und arbeitet anschließend in einer Bank. Schnell merkt sie jedoch, dass sie diese Tätigkeit nicht ausfüllt.

2005 beginnt die Rapperin in der Reality-Show Fama des mosambikanischen Senders stv zu arbeiten. Auch unterstützt sie Mosambiks Königin des Reggae Lizha James auf ihrem zweiten Album auf dem Track „Oh Baby“. Auf diesem Wege lernt sie den Ehemann der Sängerin kennen, der das Musiklabel Bang Entertainment leitet. Dieser verspricht Dama do Bling unter Vertrag zu nehmen. Kurz darauf erscheint die erste Veröffentlichung „Haterz“ der Rapperin unter ihrem offiziellen Künstlerinnennamen. Von Beginn an gilt sie als provokant und durchbricht immer wieder musikalisch als auch durch ihr Auftreten in der mosambikanischen Öffentlichkeit Grenzen.

I consider myself a bold person who is fighting for the objectives that knows […] I fear nothing but death.“

Aus sahiphopmag

Für ihren ersten großen Hit „Dança do Remexe“ erhält die Rapperin zwei Preise des südafrikanischen Channel O Music Video Awards in den Kategorien „Best Female Video“ und „Best African Southern“. 2007 veröffentlicht sie ihr erstes Album „Cala-te boca“. Musikalisch beeinflussen lässt sie sich vor allem durch brasilianische Klänge von Künstler:innen wie Roberto Carlos, Alcione und Roberta Miranda.

2008 schreibt die vielseitig talentierte Künstlerin eine Autobiographie mit dem Titel „Diário de uma Irreverente“, zu deutsch „Tagebuch einer ehrfurchtslosen Frau“. Im selben Jahr nimmt sie Abschied von Bang Entertainment und gründet ihr eigenes Label mit ihrem damaligen Partner Valdemiro José. Über das Label erscheint kurze Zeit später sowohl der Track „Chamadas para a Bling“ als auch das Album „Diferente, mas igual“. 

Die Beziehung der beiden wird in den mosambikanisch Boulevardmedien stark diskutiert. Die Trennung des Paares sorgt für großes Aufsehen und Kritik gegenüber Dama do Bling. Auch erfährt sie viel Gegenwind, als sie 2008 mit wenig Kleidung zur Hauptsendezeit im Fernsehen auftritt. Zu diesem Zeitpunkt ist sie schwanger, verliert jedoch später das Kind. Der Bedarf an gut ausgebildeten Menschen in der mosambikanischen Gesellschaft und die damit verbundenen Tatsache, dass Dama do Bling ihre Ausbildung nicht nutzt, obwohl sie diese an einer öffentlich finanzierten Institution absolviert hat, führen zu noch mehr Vorwürfen ihrer Person gegenüber.

Die Künstlerin hält der zum Teil sehr misogynen Kritik stand. Sie gründet ein eigenes Modelabel und gewinnt 2009 auf der Maputo Fashion Week den ersten Preis für ihre Kollektion. 2012 wird es still um die Rapperin, denn sie widmet sich einer großen Aufgabe und bringt ihr erstes Kind zu Welt. Doch Dama do Bling kann nicht lange stillsitzen. 2013 erscheint ihr vorerst letztes Album „Deusa“. Im Jahr darauf bekommt sie ein weiteres Kind. Auch findet sie zurück zur Mode. Sie arbeitet verstärkt an weiteren Modekollektionen und verknüpft dies immer wieder auch mit ihrer Leidenschaft für Musik: Im Musikvideo zu ihrer Single „Bad Girl“ präsentiert sie beispielsweise ihre eigene Mode.

A bad girl is a woman who fights for her ideas, a woman who is not intimidated by the opinion of other people. She does what her heart tells her to do. A bad girl owns her life.”  

Aus Africa is a country

Ihre Kunst nimmt massiven Einfluss auf die Gesellschaft. Mosambikanische Soziologen nennen es das „Phänomen Dama do Bling“ und sehen einen von ihr mit ausgelösten Wandeln in der mosambikanischen Community, eine Art stille Revolution, die sich langsam vollzieht.

People tend not to receive new things well since it’s something that they have never seen. […] We the young can’t build on those things from 20 years ago, because [if we do so], we would die.”

 Aus Africa is a country

Auch schaut die Künstlerin zum Teil mit Sorge in die Zukunft und fordert mehr Unterstützung durch die Regierung.

What worries me is the lack of cultural and political interest in this style of music and be associated with marginalization, licentiousness or opposition, the hip hop brings a lot of messages and cultural identity of a country that’s why hip hop in Portugal or Brazil has its own characteristics, it means that each country embodies the way of life. There is no sponsorship or support, Shows for hip hop and artists are subject to simple presentations in cafes, restaurants etc.“

Aus sahiphopmag
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