HipHop inspiriert in den letzten Jahren immer mehr Palästinenser:innen und wird zu einem wichtig Ausdrucksmittel, ob nun in der Diaspora oder vor Ort. Als Teil des palästinensischen Rap-Duos Arapeyat hat sich Nahwa Abed Al’Al einen Namen in der örtlichen Rap-Szene machen können. Das Duo besteht aus Nahwa Abed Al’Al und Safaa Hathot und gründete sich 2001 in Akko. Doch einfach haben die beiden Rapperinnen es ist. Denn sie leben als Palästinenserinnen in Israel. Weder in Israel noch in den arabischen Medien außerhalb Israels wird ihre Kunst gefördert.
In Israel they relate to us as Palestinians. You won’t‘ see videos of us on Channel 24. […] And when we travel from Israel to the Arab world, we’re considered Israelis, so on Arab stations you won’t see our videos either. Basically we have nowhere to go.“
Aus dem Artikel der Haaretz
Doch die beiden Künstlerinnen geben nicht auf und arbeiten weiter an ihrer Musik. Als sie 2001 ihre ersten Auftritte und Veröffentlichungen haben, leisten sie damit wahre Pionierarbeit. Bis dato gibt es nämlich nicht viele weibliche arabischer Rapperinen. Der Name des Duos, Arapeyat, setzt sich im Übrigen aus der weiblichen Form Arabs und dem Wort „Rap“ zusammen.
Nahwa Abed Al’Al studiert neben Musik noch Sport und arbeitet in unterschiedlichen Läden, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schon früh beginnt sie sich für HipHop zu interessieren und übersetzt sich selbst die Lyrics aus dem Englischen ins Arabische. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, alles zu verstehen, kriegt sie mehr und mehr einen Zugang zu Rap.
I felt the words. It’s like a Jewish person will listen to us rapping in Arabic. He won’t understand the words, but he’ll feel us. That’s what I had with American rappers. I felt their anger and I loved it, and also the beat.“
Aus dem Artikel der Haaretz
Ihre Partnerin Safaa Hathot veröffentlicht solistisch die beiden Songs „Btetharsh Feha Leh“ und „Ham al Hop“. Beide Künstlerinnen lernen sich in der lokalen HipHop-Szene kennen. Hathot beabsichtigt eigentlich, sich an einem anderen Kollektiv zu beteiligen. Da sie aber eine Frau ist, wird ihr der Zugang verwehrt. Daraufhin gründen Nahwa Abed Al’Al und Safaa Hathot kuzerhand das Duo Arapeyat. Ihr erster gemeinsamer Track nennt sich „Shu Sa’ar Bal Danya“ und handelt vom Leben in Akko. Beide schreiben zusammen einen weitere Track „Al Banat al Arabiya“, was übersetzt soviel bedeutet wie „Das Arabische Mädchen“.
There was this stigma toward rap that they got from MTV. […] And they asked, ‚Why are Arab girls dressing like this? Why do you need this?‘ But this gave us strength, and we’re glad we opened the door for other girls“
Aus dem Artikel der Haaretz
Leider lässt sich online nur wenig Musik auffinden. Bei YouTube kann man einige Live-Auftritte von beiden Rapperinnen anschauen. Da es für die beiden immer noch schwierig ist, mit ihrer Kunst anerkannt zu werden, finden jedoch nur selten Konzerte statt, geschweige denn, dass sie viel Musik produzieren. Immerhin werden beide Musikerinnen im Dokumentarfilm „Slingshot„ portraitiert, in dem es um zahlreiche wichtige palästinensische HipHop-Künstler:innen geht.
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