“Ya Ku Za” ist nicht nur ein außergewöhnlicher Name, sondern bringt auch eine bemerkenswerten Bedeutung mit sich. Aus dem Japanischen übersetzt besteht die Namenskonstellation aus den Zahlen acht („Ya“), neun („Ku“) sowie drei („Za“) und steht symbolisch für das schlechteste Blatt im Kartenspiel. Nicht selten wird der Begriff “Yakuza” in Japan auch als Kollektivbegriff für “Gangster” oder “Mafiosi” verwendet.
Die dänische Rapperin Yakuza identifiziert sich ganz offensichtlich mit diesem Begriff und verwendet es für ihr künstlerisches Alter Ego sowie als Repräsentation ihrer Herkunft, der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Immerhin ist die Metropole bekannt für moderne Architektur, bunte Häuser am Hafen und einem gewissen skandinavischen Flair. Allerdings hat jede Medaille zwei Seiten und diese möchte die MC nicht verschleiern: Sie selbst kennt nur zu gut die Ghetto-ähnlichen Gegenden ihrer Heimat, wächst mit ihrer Mutter von Sozialhilfe auf und weiß um die kriminellen Background ihres Vaters.
Yakuza nimmt die schlechten Erfahrungen ihrer Vergangenheit, den Schmerz und den Kummer, den sie und viele andere erleiden mussten und meißelt sich damit einen Weg raus dem Ghetto Kopenhagens hinauf auf die Bühne des Roskilde Festivals in Dänemark – immerhin dem größten Musikfestival Europas.
Sei es als Sängerin, Rapperin oder Songwriterin, Yakuza versteht es mit knallharten Songs voller Energie sowie einer selbstbewussten Attitüde zu performen und von sich zu überzeugen. Ohne jegliche Zurückhaltung und mit empowernder Ehrlichkeit kommt sie in ihren Songs auf den Punkt. Sei es im sexpositiven Track “Op ned”, in der Hymne über weibliche Selbstbestimmung “Den Bitch” oder der leidenschaftlichem Gesang-Nummer “mdma”: Yakuza setzt sich keine Grenzen. Sie ist da, um mit Konventionen zu brechen und neue Facetten zu etablieren.
In einem Interview mit der amerikanischen Rapperin Saweetie beim Roskilde Festival 2018 unterhalten sich beide Künstlerinnen über die Differenzen der dänischen und amerikanischen HipHop-Kultur. Beide kommen zur Erkenntnis, dass es zwar durchaus regionale Unterschiede gibt, aber in beiden Szenen viel zu wenig Frauen in der Musikindustrie stattfinden. Beide Künstlerinnen teilen ähnliche Probleme, wobei Saweetie der dänischen Rapperin den Ratschlag gibt, aus diesem Hustle um mehr Raum, Akzeptanz und Repräsentation ihre Motivation zu ziehen.
Genau diese Motivation implementiert Yakuza in ihre Musik mit harten, 808-lastigen Beats und verspielten bis hin zu knallharten Flow-Variationen, die ihre weibliche Energie und den offenen Umgang mit Sexualität untermauern.