„Wow.“
„Was für ein Talent!“
„Die beste ihrer Generation.“
Unter dem Video, das Mita La Gladiatrice in der ROOKIES-Reihe von Sénégal Plus zeigt, reiht sich ein begeisterter Kommentar an den nächsten. Wir schauen uns das jetzt einfach an, dann verstehen wir auch gleich den Grund dafür:
Alles klar, oder? Skills, Flow, Attitüde, obendrein noch eine absolut umwerfende Ausstrahlung: Diese Frau scheint mit der kompletten Grundausstattung für eine wahre MC, die diesen Titel auch verdient, gesegnet zu sein. Ob melodischer oder eher düsterer Beat oder gleich ganz pur, a-cappella – Mita La Gladiatrice präsentiert sich überall dermaßen trittsicher, dass sich die Frage aufdrängt: Was zur Hölle hat sie in einem Format für Newcomer:innen verloren?
Wir können sie nicht beantworten, genau so wenig wie viele andere Rätsel um ihre Person. Es geht ja schon bei ganz simplen Grundlagen los: Welche Sprache ist das, in der Mita rappt? Wolof? Ich habe nicht den leisesten Schimmer, leider. In afrikanischen Sprachen bewanderte Zeitgenoss:innen sind herzlich eingeladen, mich schlauer zu machen.
Ich könnte ohnehin Hilfe gebrauchen: Mita La Gladiatrice entpuppte sich nämlich als meine persönliche Nemesis. Was hab‘ ich mir nicht alles eingebildet auf meine Recherche-Skills?! Wer den Werdegang mongolischer Rapperinnen rekonstruieren kann, sollte doch eigentlich alles herausfinden können. Dachte ich. Bis diese Frau kam:
Feuer, ne? Ja, finde ich auch. Gucken wir doch mal, was sich in Erfahrung bringen lässt. So schwer kann das ja wohl nicht sein. Also: Mita La Gladiatrice stammt aus dem Senegal. Als Künstlerin, Rapperin und Boxerin bezeichnet sie sich selbst in ihrem Instagram-Profil. Boxerin – das passt zum Künstlerinnennamen: „La Gladiatrice“ nennt sie sich, „die Gladiatorin“.
Das Label, über das Mita veröffentlicht, Phoenix Studio Galsen, hat seinen Sitz in Dakar, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes. Ebenso die Plattform Rap221, wo sie Mita schon vor zwei Jahren auf dem Radar haben. Stammt die Künstlerin also von da? Seit wann rappt sie? Worüber rappt sie? Und in welcher Sprache, verdammt?
Wer nicht fragt, bleibt dumm, hab‘ ich einst aus der Sesamstraße gelernt. Also frag‘ ich, und das am besten direkt. Möglich, dass es an meinem brackigen Französisch lag, vielleicht auch an technischer Unbill: Meine Anfragen, sowohl beim Label als auch bei der Künstlerin, versacken sämtlich. Unzugestellt, ungelesen oder ignoriert, auf jeden Fall unbeantwortet, und wir sind so schlau wie zuvor.
Zum Glück überwinden Feuer und Begeisterung, die Mita La Gladiatrice versprüht, nicht nur Grenzen und Ozeane, sondern pulverisieren auch gleich Sprachbarrieren. Glaubt ihr nicht? Dann nehmt noch das hier:
Ich verabschiede mich mit dem offiziellen Eingeständnis: Ich, Yo Mama „Über jede:n lässt sich irgendwas herausfinden“ Fromm, habe meinen Endboss gefunden. Sie heißt Mita La Gladiatrice. Wer auch immer da draußen mir sachkundige Hinweise zu dieser umwerfenden Künstlerin bringt, darf sich meiner ewigen Dankbarkeit gewiss sein.
„Wow.“
„Was für ein Talent.“
… vielleicht ja tatsächlich die beste ihrer Generation.