Frisch im Game und mit gerade einmal zwei Singles auf Spotify und Co. flowt sich die Rapperin Toallita durch die französische Rap-Szene. Über die Vielfalt der Sounds im HipHop und die verschwommenen Genregrenzen reden wir bereits lange. Die Meinungen gehen auch weiterhin in unterschiedliche Richtungen. Vor allem aber die junge Generation an Rap-Artists steht dem offen gegenüber. Auch Toallita gehört zu denjenigen, die sich alles andere als festlegen wollen. Die Beats von Katon und Elliot Le Borgne reichen von Garage Sound zu 2 Step, ohne dabei den HipHop-Einfluss zu ignorieren. Toallita überzeugt dabei selbstsicher mit Rap, Gesang und klaren Ansagen.
Ihr Song “Killi” kann man schon fast als Blaupause für ihre Genrevielfalt verstehen. So macht sie in den Lyrics klar, dass sie sich nicht in Kategorien und Schubladen wiederfindet und sich vor allem von niemandem in welche stecken lassen möchte. Wie sie in ihrem Sound verschiedene Einflüsse vereint, so passiert das auch im Musikvideo zur zweiten und jüngsten Single “Killi”. Von der dreamy Golden Hour bis zur Szene, mit der oft gesehenen Entourage, wird eine durchweg bunte Bildsprache gesprochen. Sogar ein Besuch im Aquarium wird eingefangen. Für wen das jetzt unharmonisch und wahllos klingt: Ihr könnt euch gerne selbst überzeugen!
In Toallitas Debüt-Single “Jamais” richten sich ihre Lyrics insbesondere gegen die Männerwelt. Sie spielt mit ihren Erfahrungen von Catcalling und dreht den Spieß um. So heißt es: “Geh lieber nicht mit zu kurzem Shirt raus, sonst pfeifen dich meine Mädels aus.” Dabei schafft sie es subtil und mit gekonnten Seitenhieben Kritik anzustoßen. Diese Ansage erscheint ebenfalls mit Musikvideo und in schwarz-weiß. Dabei greift sie typische Stilistik aus französischen HipHop-Musikvideos oder Filmen wie “La Haine” auf, ohne auf hippe Ästhetik zu verzichten.
Nach erst zwei Singles, die sowohl mit Inhalt als auch modernem und trotzdem experimentellen Sound überzeugt haben, lässt sich für das neue Jahr auf mehr hoffen. So geht es zumindest laut ihrem Instagram-Profil vielen. Dort bedankt sie sich nicht nur regelmäßig für den Support und die ständigen Rückfragen nach einer EP, sie teilt auch ihre Arbeitsprozesse und Emotionen vor sowie nach Konzerten. Im letzten Jahr hat sie mit regelmäßigen Freestyle-Sessions begeistert. Alles immer in urbaner Ästhetik mit der ganz eigenen Handschrift.