Ihr aktuelles Mixtape „The Ugly Mixtape“ beginnt direkt erstmal mit einer dicken Absage an Instagram. Diesen Stress braucht Noel Scales nicht in ihrem Leben. Mit Singen, Rappen und Poetry hat die junge US-Amerikanerin aus dem Süden Philadelphias auch genug zu tun. Begonnen hat ihre musikalische Sozialisation mit dem exzessiven Prince-Konsum ihrer Mutter. Schnell vererbt sich die Liebe zu der Pop-Ikone Prince von Mutter zu Tochter. Beeindruckt von seinem Auftreten und der legendären Stimme beginnt sie zu Singen und schließlich zu Schreiben.
Und über das Schreiben von Gedichten landet sie irgendwann beim Rap. Mittlerweile zeichnet ihre Musik gerade diese Vielfältigkeit aus. „The Ugly Tape“ beginnt so mit einer klassischen Boom Bap-Nummer und migriert dann langsam über modernere Rap-Entwürfe hin zu klassischem R&B der frühen 00er Jahre.
Thematisch widmet sich Scales vor allem ihrem Liebesleben.
Allerdings zieht sich auch eine etwas morbide Faszination mit den schlechten Seiten des Lebens durch ihr Schaffen. Scales Debüt „Beautiful Bad“ nimmt die verschiedenen Phasen einer Trennung auseinander. Sie erzählt von einer toxischen Beziehung, von einer Person zu der sie sich trotz all der negativen Erfahrungen immer wieder hingezogen fühlt und der Schwierigkeit diese Person gehen zu lassen.
Auf „The Ugly Mixtape“ zoomt die Philadelphierin weiter raus. Es geht um Freunde, die auf offener Straße Gewalt erfahren, aber auch die eigenen Emotionen und Ängste. Gerade Instagram wird für Scales zum Katalysator des ganzen Drucks, den eine Musik-Karriere so mitbringt. Die Plattform zwingt einen dazu, jeden Tag ausschließlich die schönen Seiten des Leben darzustellen, immer gut gelaunt, immer scheint die Sonne. Verständlich, dass Scales im Intro des Tapes erst einmal über die begehrte Social Media -Plattform herzieht, ehe sie sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens widmet.