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Toya Delazy

Toya Delazy

Hannah Szinovatz

HipHop kann sonderbar sein. Manchmal laufen dir Künstler*innen über das Ohr, bei denen die Rap-Schublade aufgeht und dort gut verstaut sind. Und dann gibt es Menschen wie Toya Delazy, die wild von Schublade zu Schublade hüpfen und dir dabei frech den Mittelfinger entgegenstrecken. Das Prädikat Rapperin wird diesem musikalischem Universum nicht gerecht. Ein Blick auf ihren Werdegang verrät auch, warum. 

Latoya Buthelezi kommt aus der Großstadt Durban in Südafrika. Schon als Kind begann sie im Internat mit dem Klavierspielen und fing an, ihre eigenen Texte zu schreiben und selbige zu performen. 2009 nahm sie am Howard College in Durban an einem Jazz-Programm teil. Nach zahlreichen Gigs in Pubs und Clubs wurde Delazy 2011 von Sony Music Africa gesignt und zündete ihre steile Karriere. 

Allein mit ihrem 2013 veröffentlichten Debüt-Album „Due Drop“ erreichte sie Goldstatus und gewann im gleichen Jahr Preise für das beste Pop-Album, beste Produktion und Newcomer:in des Jahres auf den South African Music Awards. Zu dem Zeitpunkt ist sie musikalisch noch weit vom HipHop entfernt; ihre Songs lassen sich mehr in Richtung pompösen Pop einordnen und erinnern an süß-klebrige Balladen und energetische Mitgröl-Lines aus dem Hause Katy Perry. Ein Jahr später verlässt sie Sony Music Africa, gründet ihr eigenes Label Delazy Entertainment und zieht nach London. Damit bricht sie nicht nur geografisch in neue Gefilde auf, sondern auch musikalisch: Im selben Jahr veröffentlicht sie ihr zweites Album „Ascension“ und neben gewohnt poppigen Tracks, schleichen sich immer mehr Rap-Parts und HipHop-Beats ein. Auf dem Song „Don’t know you like that“ lässt sich deutlich hören, wie viel Freude es Delazy bereitet, statt mit kraftvoller Gesangsstimme auch mal rhythmische Parts zum Beat zu kicken. 

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Ihr drittes und bisher letztes Album „Uncommodified“ bricht schließlich alle Grenzen des Pops auf: Jeder einzelne Song könnte einem eigenen Genre zugeteilt werden. Hier folgt Soul („Learn from you“) auf House („Sgubu Sabantu“), HipHop („Diamonds in the Rough“) und Trap („Litty Litty“). Auch wenn ihr erstes Album ein Hit war, scheint der Sprung zum Independent Label nicht geschadet zu haben. Insbesondere Delazys neuere Releases lassen erahnen, was mit der Genre-Neuschöpfung JEHP (Jazz, Elektro und HipHop) gemeint sein soll. Mit den Singles „Funani“ und „Qhawe“ erfindet sich Toya Delzay komplett neu, komplett wild und komplett einzigartig. Wie zu Anfang bereits erwähnt, reicht die Rap-Schublade einfach nicht aus. Das ist Afro-Rave, wie es auf ihrer Facebookseite heißt, das ist JEHP. Oder ein Vorschlag von mir: Das ist Toya Delazy. Diese Musikerin hat ihr eigenes Genre verdient. 

Toya Delazy – Funani
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