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Leazzy

Leazzy

Wirft man einen Blick auf Listen wie „Top 10 de voces femeninas mexicanas“ („Top 10 der weiblichen Stimmen Mexikos“), „10 voces femeninas del Rap mexicano que debes escuchar“ („10 weibliche Stimmen mexikanischen Raps, die man kennen sollte“) oder Compilations à la „Rap Around The World“, so stolpert man mit großer Wahrscheinlichkeit immer wieder über Leazzy aka La Guerillera. Nicht selten wird Leazzy in ihrer Heimat Mexiko daher auch als eine Legende des weiblichen Raps oder Königin des Underground-Oldschool-Raps der Region Jalisco bezeichnet. Diese Region ist ihre Heimat und wird von Leazzy seit nunmehr 18 Jahren eindrucksvoll repräsentiert.

Alles begann um das Jahr 2003 herum als die damals gerade einmal 12-Jährige sich intensiv ihrer großen Leidenschaft widmete – dem Tanz. Als junges B-Girl nahm Leazzy an unterschiedlichen Wettbewerben teil und kam mehr und mehr in Kontakt mit den künstlerischen Grundsäulen der HipHop-Kultur. 2004 trat sie ihrer ersten Crew bei, dem Armada Clan, und probierte sich in diesem Zusammenhang auch musikalisch zum ersten Mal aus. Als die Crew sich nach gut einem Jahr auflöste war Leazzy bereits Feuer und Flamme für Rap-Musik und beschloss kurzerhand, solo weiter an ihrer Karriere als Rapperin zu arbeiten. In den folgenden Jahren konzentrierte sie sich vor allem auf Kollaborationen mit lokalen MCs aus der Gegend um Guadalajara und erfuhr zunehmend Zuspruch und Support aus der lokalen Szene. Eins kam zum Anderen: erste Auftritte im mexikanischen TV und Radio, 2009 das regionale Freestyle-Battle in Jalisco (als erste Frau) und 2010 der dritte Platz beim nationalen „Monster Verbal Combat“ Freestyle Battle. Parallel kam es 2010 auch zur Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Sampler („„Mujeres Trabajando Vol. 1“) mit dem bekannten Künstler:innen-Kollektiv Mujeres Trabajando – an der Seite von Queens wie Jezzy P, Audry Funk, Rabia Rivera, Ximbo uvw..

Wenngleich Leazzy der vorherrschende Machismo in vielen Bereichen der mexikanischen Gesellschaft und Rap-Szene bewusst ist/war, begegneten ihr im Laufe ihrer Karriere die männlichen Kollegen laut eigener Aussage stets mit viel Respekt. Ein wichtiger Begleiter war in all den Jahren und ist bis heute der Produzent MalaFama. Mit dem hat Leazzy nicht nur an ihrer ersten Platte „Enferma De Rap“ („Krank von Rap“) aus dem Jahre 2012 gearbeitet – die Zusammenarbeit erstreckte sich auch über ihre 2014er-EP „Antecedentes“ („Die Vorgeschichte“) sowie ihr zweites Album „Indómita“ („Unbezwingbar“), welches 2015 erschien.

So vielschichtig und flexibel sich Leazzy musikalisch in ihrer Musik präsentiert (siehe aktuelle Songs wie „Otra Vez Yo“, „La Guerrillera“ oder „Al Día“), so vielseitig gestaltet sich auch ihr Leben fernab der Rap-Bühnen. Nicht nur, dass Leazzy auch noch ein Studium im Bereich Tourismus abgeschlossen hat – seit 2012 gibt sie zudem auch Workshops zur Aufklärung gefährdeter Kinder und Jugendliche mit Verhaltens-, Alkohol- oder Drogenproblemen. Themen und Lebensrealitäten, die Leazzy u.a. auch in einem Song wie „Día a Día“ adressiert und damit einmal mehr ihre Bodenständigkeit sowie Verbindung zu ihrer Heimat und den dortigen Menschen ausdrückt.

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