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Push Push

Push Push

Nicci St. Bruce aus Südafrika ist Push Push – eine Experimental-Rapkünstlerin, die es mit ihren Songs „Atom Bomb“ und „Jut Life“ schon in die zweite Staffel der grandiosen Fernsehserie Broad City geschafft hat.

Aufgewachsen in Südafrikas Küstenstadt Port Elisabeth, hat es St. Bruce schon mit 16 Jahren nach Cape Town verschlagen. In ihrer Kindheit spielte sie viele Instrumente und ließ ihre kaum zu bändigende Energie an neuen Songs aus, wie sie in einem Interview mit Noisey erzählt:

„Meine Familie ist alles andere als musikalisch und bei uns zu Hause lief nie Musik, als ich klein war. Ich war allerdings unerträglich hyperaktiv und deswegen hat meine Mutter mich zu verschiedenen Aktivitäten nach der Schule angemeldet, damit ich müde bin und nicht alles auseinandernehme, wenn ich nach Hause komme. Also habe ich verschiedene Instrumente gespielt und damit auch Songs geschrieben.“

Vice.com

In Cape Town nahm sie Musikunterricht und träumte heimlich davon, Theatermusik zu studieren, um als Musical-Sängerin durchzustarten. Selbstzweifel hielten sie davon jedoch ab. Stattdessen probierte sie sich durch andere Formate der Medienwelt. Sie fing an, Mode zu studieren und bloggte für Bitches Must Know – über Musik zu schrieben, führte sie wieder dazu, selbst welche zu produzieren. 

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Mit der Rap-Crew Oh! Dark Arrow wagte sie sich wieder an eigene Songs. Kurze Zeit später ging es für Push Push Solo weiter. Seit 2015 veröffentlicht sie mittlerweile eigene Songs. In Kollaboration mit dem Producer Thor Rixon brachte sie eine Zwei-Track-EP heraus, die schließlich auf dem Soundtrack von Broad City landete und ihr damit Zugang zu einem noch größeren Publikum verschaffte. Fame im Internet zieht oft auch eine Welle an Hater:innen mit sich – besonders weibliche Künstlerinnen* können davon nicht nur ein Lied singen, sondern wohl ein ganzes Album schreiben. Dabei ist alles, was Leute an Push Push triggern könnte, eine dope Künstlerin, die ihren experimentellen und expressiven Sound fährt, dabei kein Blatt vor dem Mund nimmt und sich kleidet – oder auch nicht kleidet – wie es ihr gefällt. Push Push selbst scheint darauf jedoch keine größere Energie zu verschwenden: „Get with it or get hit with it.“ 

Mittlerweile lebt St. Bruce in LA und droppt fleißig neue Tracks. Besonders 2020 brachte ein paar Highlights ihrer Diskografie ans Licht: Während sie durch die Kollabo mit Pussy Riot auf „ACAB“ ein aggressives Speed Metal/Punk-Debüt ablieferte, knüpft die Mini-EP „No Gods No Masters“ an ihren gewohnten Output an. Elektronische Beats treffen hier auf futuristische, fast mechanisch klingende Sounds – als wäre diese junge Künstlerin ein Triebwerk aus zahlreichen Zahnrädern, die perfekt ineinandergreifen. Dabei macht sie ihrem Künstler:innennamen alle Ehre: Push Push drückt und treibt voran – mit ihrer Musik öffnet sie Türen in bisher unbekannte Räume. 

Push Push – Daggers
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