Allen unseren Leser:innen, bei denen Cardi Bs und Megan Thee Stallions Hit „WAP“ bereits für Schnappatmung und Herz-Rhythmus-Störungen gesorgt hat, sei an dieser Stelle besser dazu geraten, das heutige Portrait unserer 365 Female* MCs-Reihe ausfallen zu lassen. Es ist davon auszugehen, dass eine Künstlerin wie Sukihana, die sich in Interviews mit Aussagen wie „I’ve always been an nasty ass hoe […] I’m just nasty and disgusting and disturbing … It makes me happy being like this! […] I’m a dirty little slut“ selbst beschreibt, bei genau jenen Personen direkt für einen Herzstillstand sorgen wird. Wir wollten es an dieser Stelle nur angemerkt haben!
Fakt ist nämlich, dass Destiny Henderson, so ihr Geburtsname, keinen Hehl daraus macht, dass sie es liebt, vulgär und direkt zu sein, dass Sex ihr Ding ist und sie absolut kein Problem damit hat, diese Vorlieben dafür zu nutzen, um Geld zu verdienen. Sei es, indem sie empowernd und selbstverliebt über ihre „Wolf Pussy“ (so der Titel ihrer aktuellen Platte von 2020) rappt oder indem sie auf ihrem OnlyFans-Account tiefere Einblicke in ihr Privatleben – ihr versteht schon – gewährt.
Die 28-jährige Mutter von drei Kindern und Rapperin von Songs wie „All in your throat“ („Bring that dick in my cat, I want it wildin‘ out / And eat my pussy like filet mignon“) oder „Yous A Hoe“ („You get it from your mama, but make sure you wash that mothafucka“) mag in der Tat für die eine oder andere Person nicht ganz dem entsprechen, woran man nun einmal als erstes denkt, wenn man über fe:male role models oder, ganz allgemein, den feministischen Kampf gegen das Patriarchat spricht. Und mit Sicherheit muss auch Sukihana noch ein wenig die Grenzen zwischen ihrem Dasein als Künstlerin und ihrem Privatleben kennenlernen: Es gibt eben nachvollziehbare Gründe, warum manche Menschen es weniger bis gar nicht begrüßen, wenn ein:e Künstler:in mit einer Reichweite von 1,3 Millionen Follower:innen (auf Instagram) Bilder und Videos während der Ausübung oraler Praktiken – und wir reden an dieser Stelle nicht vom Rappen – auf Social Media hochlädt.
Dennoch kann man Sukihana nicht absprechen, in den vergangen vier Jahren extrem hart für ihren musikalischen Erfolg gearbeitet zu haben. Sie weiß selbst nur zu gut, in welchen Verhältnissen sie unter anderem in Delaware und Atlanta aufgewachsen ist und wie diese sie geprägt haben. Es sind Songs wie „Pretty and Ratchet“, in denen die Rapperin unverkennbar stolz sich und ihren Hood-Background besingt („Suki a hood rat but I’m popping like a Kardashian“) und die deutlich machen, dass diese Black Queen ihr Leben lebt, wie es ihr gefällt und ohne sich für irgendjemanden zu verstellen. Folglich also auch eine Form von fe:male Empowerment, die wir nur feiern können!