Der südafrikanische Rap-Star Ricky Rick holte zum Ende seines Sets auf dem HipHop-Festival Major League Gardens 2018 die aufstrebende Rapperin Dee Koala auf seine Bühne. Vor einem 2000-köpfigen Publikum riss sie diese mit ein paar Zeilen ab und gilt seitdem als eine der neuen Stimmen der südafrikanischen HipHop-Landschaft.
Die 22-jährige Odwa Situma lebt in Khayelitsha, Kapstadt, und freundete sich bereits in der Schule mit Rap an. Schon immer las sie viele Bücher und schrieb selbst Gedichte. Als sie für eine Schulaufgabe eigene Zeilen schreiben und performen sollte, schüttelte sie diese nicht nur für sich selbst, sondern gleich für einen Großteil der Klasse aus dem Ärmel. Alle wussten bereits über ihr Schreibtalent Bescheid: „I had to write verses for like 20 kids.“, erzählt sie dem Magazin Okayafrica.
Dee Koala beschließt, weiter an ihren Skills zu feilen. Seit 2016 veröffentlicht sie eigene Songs, ihre erste EP „18-18“ verschaffte ihr vor allem mit dem Song „Koala“ ein Gehör in der Szene. Dabei fand sie ein Stilmittel, mit dem sie sich von den anderen Rapper:innen aus ihrem Umkreis abheben kann: Dee Koala rappt auf isiXhosa, auf Englisch und webt zusätzlich den Slang der Straßen Kapstadts in ihre Texte ein. Mit dieser Mischung möchte sie insbesondere die junge Generation erreichen – neben Themen wie Freunden, Feiern und Freiheit legt sie auch großen Wert auf weibliches Empowerment und lenkt den kritischen Blick auf Gewalt gegen Frauen. Dazu müsse auch die Sprache der Zielgruppe verwendet werden, zu welcher Dee Koala sich auch selbst zählt. Sie repräsentiert ihre Heimat und ihre eigene „Kaltsha“.
2019 veröffentlichte Dee Koala ihr Debütalbum „4 the Kaltsha“ und liefert damit 14 starke Tracks ab, für die sie gerade mal sieben Monate gebraucht hat. Darauf zeigt sie sich selbstbewusst und flext ziemlich hart über aggressive Trap-Beats. Sie selbst beschreibt ihre Musik als „New school spaza! It’s raw with a bit of humour, but most importantly it’s real.“ (superbalist.com) Als Teil einer jungen Generation aufstrebender Rapper:innen aus Südafrika wird sie uns hier wohl nicht das letzte Mal über den Weg gelaufen sein.
