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Hakuna Tanaka

Hakuna Tanaka

„Rap y se feliz“ (= Rappe und sei glücklich) – das ist das Motto der spanischen Rapperin Hakuna Tanaka. Sie verbreitet mit ihren Songs nicht nur gute Vibes, sondern nutzt ihre Musik auch dazu, um auf politische und gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.

Geboren als Tania Antón Moreno in Alicante, befasst sich Tanaka schon früh mit Poesie und schreibt ihre eigenen Gedichte und Texte. Die ersten Berührungspunkte mit HipHop und Rap hat sie durch ihre älteren zwei Brüder, die Oldschoolrap-Vinyls von unter anderem Public Enemy hören. Auch im nahegelegenen Park beobachtet sie zunächst die Jungs, die breaken, und beginnt mehr und mehr, auf die Lyrics von Rapsongs zu achten. Sie fängt an, ihre Gedichte mit Beats zu hinterlegen und produziert so ihre ersten Songs.

Auch wenn sie schon früh durch HipHop sozialisiert wird, denkt Tanaka musikalisch nicht in Genres. So sind ihre Songs eine Kombination aus Rap, Reggae, Rock und Punk. Sie schafft es, diesen ungewöhnlichen Mix an Genres kreativ miteinander zu verbinden und liefert on top immer eine politische Message. „Ich kann Musik nicht ohne eine Message sehen. Ich möchte eine Verbindung zu den Menschen aufbauen und ihnen helfen, ihren Horizont zu erweitern“, erzählt Tanaka im Interview mit 365 Female MCs. Ihre künstlerischen Vorbilder sind La Mala Rodríguez, Spaniens First Lady of HipHop und Rap, und zatu, Mitglied der sevillanischen Band SFDK.

Zwei Jahre lebt und arbeitet Tanaka in Berlin und veröffentlicht von dort ihr Selfmade-Album „Rapaduras y Rapanriddims“, das sie bereits in Alicante aufgenommen hatte. Zu Songs wie „Van“ oder „Más Fyah“ liefert sie in der gleichen DIY-Mentalität selbstgedrehte Videos und spielt Bar-Konzerte. „Dabei habe ich in der einen Bar nur nach einem Job gesucht und mich als Kellnerin beworben. Für die Stelle bekam ich eine Absage, aber da ich in meinem Lebenslauf angegeben hatte, dass ich rappe und singe, wurde ich für zwei Konzerte angefragt“, erinnert sich Tanaka lachend. Zwischen Jam-Sessions und Bar-Schichten schreibt sie weiter fleißig Songs, inspiriert von den zahlreichen kulturellen Angeboten und der Offenheit der in Berlin lebenden Menschen für Musik, Kunst und Kultur.

Zurück in Alicante veröffentlicht sie weitere Songs und schließt sich mit anderen Künstler:innen aus der Region zusammen, um zu musizieren. Hakuna Tanaka zeigt sich in ihren Texten und Videos stets bewusst kämpferisch, rebellisch, revolutionär und antifaschistisch. Politischer Aktivismus ist nicht nur Bestandteil ihrer Kunstform, sondern auch ihres sozialen Lebens, wo sie sich Demonstrationen und Protestaktionen anschließt, um für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen. Im Zuge dieser Demos entsteht 2018 ihre Single „Es mucho más“, die sie auf diesen Veranstaltungen spielt und pünktlich zum Weltfrauentag veröffentlicht. Dort zollt sie allen arbeitenden Frauen Tribut und reinterpretiert Negu Gorriaks Sexu Makina“, das wiederum ein Cover von Macka Bs Sex Machine“ ist. Mit diesem Song möchte sie andere Frauen empowern und ihnen eine Stimme geben.

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Tanaka gibt zudem Rap-Workshops an Schulen und Instituten und macht aktuell bei dem Projekt „Feas“ (zu deutsch: Die Hässlichen) des Maracaibo Teatro mit. Diese Show hat das Ziel, dissidierte Weiblichkeiten zu zelebrieren und kanonisierte Standards von Schönheit und Weiblichkeit zu kontern. Mit dieser Theatergruppe tourt sie aktuell durch ganz Spanien und begleitet die Show mit ihren feministischen und sozialkritischen Songs.

Ende Juli kommt ihr erstes professionell produziertes Album mit zehn brandneuen Tracks raus und wird vom Stil her etwas rockiger, wie sie uns im Interview verrät. Für dieses Album hat sie sich Unterstützung von Acts aus Alicante und Galizien geholt und wird in gewohnter Tanaka-Manier nur so voller politischer Messages strotzen.

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