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Bainshe

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Einfach machen. Nicht alles überdenken. Sich selbst neu erfinden. Kunst schaffen. So beschreibt Rapperin Bainshe den Eintritt in die Musikszene. Die junge Künstlerin fühlte sich schon lange mit der Musik verbunden, richtig durchgestartet ist sie auf YouTube. Dort fing sie an, Songs hochzuladen bis Producer auf sie aufmerksam wurden. Sie hat nicht viel nachgedacht, sondern einfach gemacht.

„Es geht darum, konstant zu bleiben, sein Ziel vor Augen zu haben”, erklärt die Rapperin im Interview mit Trap Talk. „Viele zerdenken alles oder vergleichen sich mit Künstler:innen, die schon auf Level 100 sind. Das bringt nichts.” Mit Gesang und Songwriting hat sie schon früh angefangen, die Musik begleitete die junge Frau schon ihr ganzes Leben. Geboren wurde Bainshe in Ho-Chi-Minh-Stadt, einer pulsierenden und schnell wachsenden Metropole in Vietnam. „Meine Mutter hat mich schon als kleines Kind immer mit Musik geweckt, wenn es draußen still war”, erinnert sie sich. Ihre Mutter ist Vietnamesin, der Vater kommt aus Deutschland. Als Kind wuchs sie bilingual auf, zu Hause wurde nur englisch gesprochen. Erst mit fünf Jahren zog die Familie nach Deutschland, in eine fränkische Kleinstadt – ein drastischer Tapetenwechsel, von der Weltmetropole in die bayerische Provinz.

Ihre Kindheit beschreibt Bainshe als komisch, aber cool. Sie war die einzige Asiatin an ihrer Schule und musste sich schon früh mit Rassismus auseinandersetzen: „Ich hab mich in meinem Körper gefangen gefühlt und musste mich immer rechtfertigen. ‚Warum sehen deine Haare so aus? Warum sind deine Augen so klein?‘ Solche Fragen kamen immer wieder. Und man selbst setzt sich in dem Alter ja gar nicht mit sowas auseinander, für mich war das ja normal.” Erst durch die vielen Fragen habe sie sich damals komisch gefühlt. Dazu kam noch die Sprachbarriere, da sie die deutsche Sprache erst noch lernen musste. Heute will die Künstlerin mehr Aufmerksamkeit für Rassismus schaffen. Ganz nach dem Motto „You can only understand if you witness” will die Vietnamesin zeigen, wo die Probleme in der Gesellschaft liegen, damit etwas dagegen getan werden kann.

Mit elf Jahren hat Bainshe damals ihren ersten Song geschrieben. Ihr Musiklehrer und die Chorleiterin waren so begeistert, dass das Stück vom ganzen Kirchenchor aufgeführt wurde. Von da an schrieb sie weiter, lud Videos auf YouTube hoch und wurde irgendwann entdeckt. Einer ihrer ersten Songs, den man heute noch auf ihrem Kanal finden kann, ist „DIVA”.

Hört man in ein paar ihrer Songs rein, fällt schnell auf, dass sich die Künstlerin nicht auf ein Genre beschränkt. Sie ist vielseitig und baut verschiedenste Elemente in ihre Tracks ein. Während „DIVA” eher einem Pop-Song aus den 80er Jahren gleicht, bedient sie mit „NOFOKKS” eher Kriterien der Rap-Szene.

„Ich bin experimentierfreudig, ich schaue halt, wo mich das Leben so hinbringt.” Im Hanny Talk Podcast beschreibt Bainshe, warum sie sich nicht auf ein Genre festlegen will: „Mir ist es wichtig, in meiner Musik viele Facetten zu zeigen, denn so ist einfach das Life.” Mit englischem Rap hat sie ihre Karriere angefangen, danach sprang sie auf R&B um. Generell ließ sich die Künstlerin viel von der Musik beeinflussen, die sie auch selbst hörte. Inspiriert von amerikanischen Stars wie Doja Cat, Jhené Aiko oder Saweetie wurde ihr eigener Style immer vielfältiger. In ihren Songs treffen deshalb Rap-Parts auf Pop-Strophen, Trap auf R&B und Two-Step auf House. Mittlerweile hat die junge Rapperin mehrere Singles, EPs und sogar ein Album gedroppt. Ihr neuestes Album „Ling Ling” wurde dieses Jahr releast, darauf sind zehn Songs zu finden, unter anderem Features mit Künstlerin wie FOOS, YAAAZ und Super Static

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Ich bin Bainshe, ich mach mein Ding. Ich mach das, was mir Spaß macht.

Bainshe im Interview mit Trap Talk

Von Schubladendenken hält Bainshe nicht viel: Sie will sich nicht festlegen, weder in ihrer Musik, noch in ihrer Social-Media-Präsenz. Sie ist auf mehreren Plattformen tätig, postet auf YouTube, Instagram und vor allem auf TikTok. Auf die Frage, ob sie sich eher als Influencerin sieht statt als Musikerin, gibt sie eine klare Antwort: „Ich kann nicht beeinflussen, wie meine Fans mich wahrnehmen. Wenn sie mich als Sängerin sehen, bin ich Sängerin. Wenn sie mich als Influencerin sehen, bin ich eben Influencerin. Ich liebe die Musik, ich liebe Instagram, ich liebe TikTok – also nennt mich, wie ihr wollt.” 

Als Künstler:in müsse man heutzutage präsent sein. Es reiche nicht mehr aus, „nur” Musik zu machen. Social Media gehöre immer dazu. Bainshe selbst sieht sich als Creator. Am liebsten produziert sie neue Songs. Bis zur Veröffentlichung von neuen EPs vertreibt sie sich dann die Zeit auf Instagram und Co: „Ich kann nicht still sitzen und einfach warten, bis ein neuer Song droppt, ich muss in der Zwischenzeit irgendwas machen.” Wenn sie die Chance hätte, ihrem früheren Selbst etwas zu sagen, dann wäre es, nichts anders zu machen: „Alle Tiefschläge haben mich zu dem gemacht, was ich bin.” Und darauf ist Bainshe stolz, das merkt man ihr an. 

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