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Lousika

Lousika

Rapkarriere und Familie unter einen Hut bringen – das gelingt den einen besser, den anderen schlechter. Für die Rapperin und Sängerin Lousika ist das allerdings ein ganz besonderes Thema. Am Höhepunkt ihrer Karriere zog sie sich zurück, um zu heiraten und ihre Tochter auf die Welt zu bringen. Nach ihrer Pause kehrte sie zwar zurück auf die Bühnen, die gleiche Frau ist sie, wie sie selbst sagt, nun aber keineswegs mehr.

Geboren wurde Lousika unter dem Namen Christelle Akua Sika Amankona 1993 in Paris. Mit 18 Jahren entschied sie sich aber für eine Rückkehr nach Ghana, das Heimatland ihrer Mutter. Während sich ihre ersten musikalischen Gehversuche in Frankreich nicht wirklich durchschlagen konnten, eroberte sie die Rap-Landschaft in Ghana in Windeseile. Noch 2011, in dem Jahr, in dem sie überhaupt erst nach Ghana kam, sicherte sie sich einen Label- und Vertriebsdeal. Beinahe ohne Pause produzierte sie eigene Songs, spielte auf dem gesamten Kontinent diverse Konzerte und kollaborierte mit unzähligen Artists. Ihre großen Vorbilder waren dabei Missy Elliott, Beyoncé oder Rihanna. Stets ambitioniert und mit ganzem Herzen bei der Sache, wollte Lousika sich selbst zu einem Superstar dieser Art hocharbeiten. Besonders ihre Sprachgewandtheit auf gleich vier Sprachen – Französisch, Englisch, Spanisch und Twi, eine der Amtssprachen Ghanas – verschafften ihr in Ghana einen Status, den nur wenige afrikanische Rapperinnen genießen.

Mit ihrer Mischung aus Dancehall, Rap und Pop schaffte Lousika es, ihre Musik an die Massen heranzutragen und zeitgleich ein Frauenbild zu festigen, das im Ghana der früher 2010er Jahre noch neu war. Dass Frauen auch hart sein und Gangster-Rap machen können, war für Lousika die wichtigste Botschaft, die sie mit ihrer Musik vermitteln wollte. „People tell us what we are supposed to do as artists. A lot of times, my songs were rejected because it wasn’t commercial enough… I wasn’t doing a lot of singing or I was too hard and nobody wants to listen to that but right now, it’s cool so I feel I made that sh*t cool“, sagte sie bei NYDJLive im Interview.

Zum Höhepunkt ihrer Karriere, etwa 2014, kam jedoch die überraschende Wendung für Lousikas Fans. Um zu heiraten und ihre Tochter zur Welt zu bringen, pausierte die multilinguale Künstlerin bis auf weiteres. In aktuellen Interviews spricht sie bis heute viel über diese Zeit. Ihre Eltern unterstützten ihre Musikkarriere zu keinem Zeitpunkt und waren nach Lousikas eigener Aussage sehr erleichtert, dass ihre Tochter an diesem Zeitpunkt „erwachsen geworden und zur Vernunft gekommen“ sei. Mit der Zeit hat sich auch Lousikas Selbstwahrnehmung geändert. Während sie früher noch für ihre freizügigen Outfits kritisiert wurde, sagt sie heute selbst aus, nun anders auftreten zu wollen. Sich „so kleiden, wie es sich für eine Mutter gehört“, stehe unter anderem ganz weit oben auf der Liste der Veränderungen, die es nun im zweiten Kapitel ihrer Karriere benötige.

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Vergleicht man jüngste und älteste Musikvideos der Künstlerin, fällt auf jeden Fall auf, dass sie sich äußerlich anders präsentiert. Ihrer Musik ist sie aber treu geblieben. Vielleicht hat sie ein paar mehr Dancehall-Einflüsse als früher, aber abseits davon präsentiert sie sich immer noch als selbstbewusste Frau mit beeindruckenden Rap-Skills.

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