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SLAX

SLAX

Girlgroups sind in der internationalen Musikgeschichte von massiver Bedeutung und auch im Deutschrap sind Female-Duos längt angekommen – siehe SXTN, Palas, Pape oder natürlich Tic Tac Toe. Ein Blick auf die deutsche Trap-Landschaft zeigt dann aber doch, dass es dort mit den weiblich besetzen Gruppen eher schlecht aussieht. Die Braunschweiger Gruppe SLAX schafft seit 2017 ein stabiles Gegengewicht: Als Teil des Checkmate Collectives, zu dem auch New-Wave-Rapper wie negatiiv OG oder Sin Davis gehören, siedeln sie als erste Trap-Girl-Group Deutschlands genau dort, wo es weibliche Protagonistinnen benötigt.

Die drei Rapperinnen Smilla, Alica und Laura stammen alle aus Braunschweig und lernten sich bereits in der Schulzeit kennen. Gemeinsam absolvierten sie das Abitur und teilten die Leidenschaft für die selben Artists – beispielsweiße Aaliyah, TLC oder Travis Scott. Dass das Freundinnen-Trio selbst mit der Musik begann, beruht ursprünglich auf einem Geschenk: Zu ihrem 18. Geburtstag erhielt Smilla eine CD mit eigens aufgenommenen Tracks ihrer beiden besten Freundinnen. Aus der Schnapsidee wurde ein Hobby, die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen (und ein X) wurden dank einer Snapchat-Konversation zum Namen SLAX. Es dauerte nicht lang, bis sie nach der spontanten Bandgründung ihren ersten Song „w/ SLAX I Flex“ veröffentlichten – dessen Demo war übrigens schon auf dem Geburtstags-Tape zu hören.

Schon die erste gemeinsame Single wurde von Freund Ben prodziert und von Produzent Skeeniboi gemixt, der, wie auch SLAX, zum Checkmate Collective gehört. Ebenfalls zum Kollektiv gehören auch namenhafte Rapper wie Sin Davis oder negatiiv OG – letzterer nahm SLAX bereits 2019 als Supportact mit auf seine Clubtour. Im selben Jahr erschienen auch die Singles „Berliner Air“ und „Next“ sowie die Debüt-EP mit dem Titel „3 von 3“. Eine Pause einlegen kam für die Newcomerinnen aber nicht in Frage. 2019 erschienen noch drei weitere Singles, 2020 und 2021 dann ganze neun Songs und zwei EPs. Die noch junge Band scheint bis jetzt voller Energie zu stecken und diese gezielt in Trap-Hits umzuwandeln. „Wir achten bei unseren Texten darauf, dass sie uns als Personen repräsentieren. Wir singen darüber, was uns zurzeit so im Kopf schwebt und wer wir sind. Uns ist wichtig, dass wir unser eigenes Ding machen und so in der Musik auch unseren eigenen Weg gehen.“, erzählten die drei Rapperinnen in ihrem ersten Interview mit dem Braunschweiger Lokalmagazin Szene38.

Was der Gruppe jüngst im Kopf zu schweben scheint, zeigt sich auf der aktuellen Single „McFly“:

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Paula Douglas

Baby, alles kommt und geht, nur wir beide bleiben gleich, […]

Baby, dreh‘ die Zeit wie McFly, gib mir was, das bleibt, noch einmal back in time

McFly

Das singen die Autotune-gepitchten Stimmen, bevor eine Techno-Hook einsetzt und die melancholische Stimmung um den Sound für den nächsten Rave bereichert. Sowohl mit den neusten Singles auch der kürzlich veröffentlichten EP „Out of nowhere“ erweist das Trio der Trap-Mentalität weiterhin alle Ehre: Glänzende Outfits, Autotune und jede Menge Attitude lassen nicht an ihrer Liebe zum modernen Genre zweifeln. Zeitgleich lässt sich aber auch nicht abstreiten, dass die Girlgroup-Atmosphäre unweigerlich an 90s-Groups wie die Spice Girls oder Tic Tac Toe erinnert – und das im allerbesten Sinne!

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