Shelly Quest

11. Februar 2022

Rubi Murugesapillai

Autorin

Henrike Ott

Illustratorin

Shelly Quest ist so etwas wie eine Rap-Veteranin, die seit Anfang der 2000er rappt und in Köln ihre neue Heimat gefunden hat.

Ursprünglich kommt die Rapperin aus der Bronx und wächst dort in einer großen Familie auf. Sie findet schon früh ihre musikalischen Anfänge: „Also, ich dachte immer, ich habe mit 19 angefangen zu rappen, aber meine Schwester und mein/e Cousin/e haben mich daran erinnert, dass wir eine Band hatten, als wir jünger waren. Ich schätze also, ich habe mit zwölf meinen ersten eigenen Song rausgebracht“, erinnert sich Shelly lachend im Interview mit 365 Female* MCs. Mit 19 schreibt sie ihren ersten „richtigen“ Song und danach erst einmal eine Weile nichts mehr. Doch als sie nach Deutschland zieht und Menschen trifft, die musizieren, entschließt sie sich, es wieder zu versuchen.

Ihr Künstlerinnenname ist eine Hommage an ihren Onkel Eric, der unter dem Namen Johnny Quest rappte und sie schon früh inspirierte. Doch auch andere Künstler:innen beeinflussen Shelly, wie beispielsweise Mos Def, Lauryn Hill, The John Wright Trio oder Jay Electronica. Die Menschen, die Shelly umgeben, inspirieren sie ebenfalls stets aufs Neue. Das Musizieren in der Gruppe oder mit ihrer Band vermisst sie ganz besonders während der Corona-Pandemie.

Seit einigen Jahren lebt Shelly nun schon in Köln, und wenn sie nicht gerade live auf der Bühne performt (in Zeiten, in denen keine Pandemie herrscht), gibt sie Rap-Workshops an Schulen. Gemeinnützige Arbeit ist für Shelly sehr wichtig, sie sieht sich selbst als Aktivistin: „Ich denke, ich bin eine Aktivistin in vielen Aspekten. Vielleicht nicht unbedingt im politischen Sinne, aber ich möchte die Community aktivieren (…) sie zu Dingen bewegen (…) Ich benutze die Musik als Werkzeug, um beispielsweise Revolutionen zu initiieren.“

Sie schreibt alle ihre Lyrics selbst und sieht Musik als eine Art der Therapieform. Für die nächste Zeit und das nächste Jahr sind einige Veröffentlichungen geplant, unter anderem ein Tribut an Breonna Taylor. Checkt bis dahin Shellys Release auf Soundcloud und Bandcamp oder schaut euch ein Streaming-Konzert für die Börse Wuppertal in voller Länge an.