Wer sich mit Rap von der Elfenbeinküste beschäftigt, kommt an einem Namen ganz sicher nicht vorbei: Nash. Die ivorische Rapperin kann auf mehr als 20 Jahre in der Musikszene zurückblicken und prägt nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrem Engagement als Aktivistin und nationale UNICEF-Botschafterin die Gesellschaft ihrer Heimat.
Natacha Flora Sonloué aka Nash wächst an der Westküste der Elfenbeinküste in Duékoué auf, bevor sie 1998 nach Abidjan umzieht. Dort sucht sie Sound Systems auf und stellt ihr Können unter Beweis. Bei einer dieser Gelegenheiten zeigt sich ihr Talent und sie bekommt die Chance, ihre erste Single „Premiére Djandjou“ zu veröffentlichen.
Nachdem sie zuerst auf Französisch rappt, merkt Nash schnell, dass diese Sprache sie nicht repräsentiert, und sie wechselt zu Nouchi, einer Kreolensprache, die auf dem Französischen basiert und sich zu einem Soziolekt entwickelt hat. Die Sprache entstammt dem Ghetto, anfangs benutzten sie nur die Arbeiterklasse und die ärmere Bevölkerung:
(…) Nouchi is the language of people from the ghetto. They speak it, understand it, and I can convey my message directly to them.“
Nash im Interview mit Okay Africa
Mittlerweile wird Nouchi weit über die Grenzen der Elfenbeinküste gesprochen, insbesondere in der Popkultur. Dass ihr Publikum sie versteht, ist essenziell für Nashs Musik, da sie insbesondere Kindern und jungen Frauen Mut machen und ihnen zur Seite stehen möchte:
In my songs, I tackle subjects that kids, young girls from disadvantaged areas can relate to. I sing about our daily lives, politics, but also about love, hope and peace. It’s important that they hear that they can get out of there, fight to improve their lives.“
(Nash im Interview mit Okay Africa)
Ihr unermüdlicher Einsatz für die Community bleibt nicht unentdeckt. 2020 wird sie zur nationalen UNICEF-Botschafterin der Elfenbeinküste ernannt. Mithilfe dieses Amtes ermöglicht Nash Jugendlichen und Kindern den Zugang zu Bildung und Arbeit.
Von 2015 bis 2018 produziert sie mithilfe des Rappers Smile den Rap-Newscast Journal Gbayé, in dem die beiden über die Missstände und politischen Probleme in Abidjan in Form von Rap-Versen berichten. Während Nash auf Nouchi die Lines liefert, ist Smile für den französischen Part zuständig, sodass auch hier ein weites Publikum angesprochen wird. Der Newscast findet große Resonanz unter den jungen Ivorer:innen, wird jedoch nach zwei Staffeln beendet.
Darüber hinaus organisiert Nash jährlich ihr eigenes HipHop-Festival mit dem Namen „Enjaillement“, das ein Rap-Wettbewerb für junge Talente begleitet und somit den ivorischen Nachwuchs fördert.