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Myst Milano

Myst Milano

Myst Milano stellt eine feste Institution in der queeren Szene Torontos dar und sorgt seit 2016 als DJ, Producer, Performer, MC, Event Organizer und Digital Activist für Aufsehen.

Myst Milano wächst in Edmonton, Kanada, auf und fängt schon in jungen Jahren an zu musizieren. Mit bereits sechs Jahren schreibt Milano den ersten Song und gründet Bands mit Freund:innen und Cousins. Zunächst bewegt sich Milano in der Punkszene und widmet sich erst später dem Rap. Die Punk-Einflüsse allerdings sind bis heute unüberhörbar und spiegeln sich auch in Performances und dem Dasein des Ausnahmetalents wieder. Mit 15/16 Jahren nimmt Myst Milano den ersten eigenen Song auf und übernimmt auch gleich das Producing und Engineering mit. In dieser Solo-DIY-Manier macht Myst Milano auch heute noch weiter, denn alle Songs, die Milano bisher veröffentlicht hat, sind selbst geschrieben und produziert. Doch auch wenn Milano alles selbst macht, ist die Community ein wichtiger Aspekt:  

Community is central to being a queer person, and it’s also central to being a Black person. So as solitary as I can be sometimes, I still need chosen family to lean on and places to go where I can express myself”

Im Interview mit Bandcamp

Mit 18 Jahren fängt Myst Milano mit dem DJing an und hat bereits für Künstler:innen wie Lizzo, Ja Rule oder Ashanti aufgelegt Das erste Rap-Projekt kommt im Dezember 2016 raus und trägt den Titel „Badlands“. Mit diesem Mixtape schafft Milano es, einen bleibenden Eindruck in der queeren Untergrundszene Torontos zu hinterlassen und markiert den Wendepunkt der Karriere. Fortan ist Milano in diversen künstlerischen Rollen unterwegs und kann seit 2016 auf über 200 gespielte Shows zurückblicken. Als DJ spielt Milano schon neben Künstler:innen und DJs wie Lizzo, Thundercat oder LSDXOXO.

2018 folgt die „Kali Ma“-EP, nach der erst einmal zwei Jahre lang keine weiteren Releases kommen. Milano bleibt aber weiter präsent in der Nightlife- und Ballroom-Szene in Toronto und setzt sich u.a. als Teil des RUDE-Kollektivs dafür ein, dass queere Artists of color sichtbarer werden, um so heteronormative Strukturen aufzubrechen. Denn auch wenn Milano sich als nicht-binär identifiziert, ist das Schwarz- und Frausein ein essenzieller Teil Milanos Identität:

I’m non-binary, but I will always be a Black woman. That’s an identity marker that I’m very protective over. And so as a Black woman, I’m always trying to sell myself as a whole person.”

Im Interview mit Bandcamp

Während den Anfängen der Pandemie schließt Milano sich dem Projekt „Club Quarantine“ an, einer virtuellen Zoom-Party, die zunächst als Ersatzspace für die queere Community Torontos gedacht war, sich aber schnell zu einem globalen Phänomen entwickelte. Als zu dieser Zeit auch die Proteste rund um den Tod von George Floyd entfachen, nutzt Myst Milano diese Plattform, um über die Proteste zu berichten und wichtige Informationen rund um die Themen Rassismus und Polizeigewalt zu verbreiten.

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Die Zwangspause während der Pandemie nutzt Milano ebenfalls, um sich wieder mehr auf die Musik zu konzentrieren und am langersehnten Debüt-Album zu arbeiten. Im August 2021 veröffentlicht Myst Milano „Shapeshyfter“, dessen Name treffender nicht sein könnte. Denn wie die ersten Singles schon anklingen ließen, weiß man bei Milano nie was einen sound- und genremäßig erwartet und das ist auch genauso gewollt:

Because this is my debut album, I wanted to give people a reference point of understanding me and the places I make my art from. I wanted to reference all the stuff I’m into. So, a lot of underground hip-hop, electronic music, punk, post-rock, and spoken word. And to maybe inspire someone to grow past, out, and away from their limitations. Not just as an artist, but as an individual.“

Im Interview mit Glossi Mag

Für das kommende Jahr hofft Milano darauf, wieder mehr Live-Shows zu spielen und vor allem wieder im Nachtleben unterwegs zu sein, auch international.

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