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YOSS BONES

YOSS BONES

Beschreibungen wie „Die weibliche Stimme des mexikanischen Rap“ oder „Eine der größten und bedeutendsten Künstlerinnen des südamerikanischen R&B und Rap“ sind die häufigsten Antworten auf die Suchanfrage nach Yoss Bones.
Mit ihren 25 Jahren kann die Künstlerin heute bereits zu den gefeiertsten spanischsprachigen Frauen in der südamerikanischen Musikszene gezählt werden. 

Schon im frühen Kindesalter trifft die damals 5-Jährige, die gebürtig aus Salamanca, Guanajuato in Mexiko stammt, eine Entscheidung: Sie möchte Musikerin werden. Auf dem Weg zu diesem Traum steht vor allem ihre Mutter ihr immer zur Seite und prophezeit bereits damals, dass die Musik Yoss Bones noch weit bringen wird.

20 Jahre später, im Jahr 2017, erscheint Yoss erstmals auf der Bildfläche der mexikanischen Rap-Landschaft. Mit „Con Eso Basto“ wirft sie als erste große Veröffentlichung einen Song ins Geschehen, der nicht nur Genregrenzen verfließen lässt, sondern auch eine Ansage an die gesamte Szene darstellt, die sie so schnell nicht wieder zu verlassen gedenkt. Der Song spiegelt einen der Grundsätze ihres Schaffens wider, dem sie auch vier Jahre später in einem Interview mit der Vogue Mexiko noch treu bleibt: Nach dem Wagnis endlich den großen Schritt zu gehen, um ihr Leben mit jenem auszufüllen, was ihr Spaß macht und ebenso am Herzen liegt, möchte die Künstlerin keine Rückschritte mehr zulassen. Schon gar nicht solche, die sie ihre Stimme im Musikgeschäft verlieren lassen könnten. 

Heute, mittlerweile beinahe 80 Veröffentlichungen nach „Con Eso Basto“, steht Yoss Bones seit 2018 beim mexikanischen Plattenlabel Alzada unter Vertrag. Bei dem bekannten Label sind auch andere südamerikanische Rap-Größen wie Neto Peña und Santa Fe Klan gesignt. Bei öffentlichen Auftritten lobt sie vor allem die Atmosphäre im Team immer wieder. Yoss Bones legt dabei insbesondere auf den Umgang unter Labelmitarbeiter:innen und Künstler:innen großen Wert, der sich an dem Konzept „Each one teach one“ orientiert.

In Songs wie „Debo Entender“, der mit über 140 Millionen Plays allein auf Spotify ihre meist gehörte Veröffentlichung darstellt, rückt das Gefühl in den Vordergrund, dass die junge Mexikanerin als größte Inspiration für ihren Schaffensprozess angibt: Der Schmerz. So erzählt sie ihren Hörer:innen von den Schwierigkeiten damit, über eine geliebte Person hinwegzukommen und gewährt zugleich Einblick in ihr privates Leben.

Im Schulalter wird bei ihr die Krankheit Arthritis festgestellt, die starke Schmerzen in Knochen und Gelenken auslöst und so verfrüht ihre Basketball- und Leichtathletikkarriere beendet. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen, sondern fasst das den Entschluss, ihren Lebensfokus nicht auf Knochenschmerz zu legen, sondern sich von der Musik lenken zu lassen. So kommt es, dass auch die Wahl ihres Künstlerinnennamens auf Bones fällt. 

Triggerwarnung für den folgenden Absatz: Mord/Femizide. Solltest du dich mit diesem Thema gerade unwohl fühlen, lies diese Stelle am besten zu einem anderen Zeitpunkt oder überspringe sie.

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Und doch ist der Kampf gegen körperliche Schmerzen nicht der einzige, den Yoss Bones in ihrem Leben erfährt. Wie so viele andere nicht männliche Personen in Südamerika, ist auch sie von den seit Jahren in die Höhe schießenden Zahlen an Femiziden in ihrem Heimatland betroffen. 2020 verliert die Rapperin dadurch eine enge Freundin. Unter dem Hashtag #niunamenos der gleichnamigen feministischen Protestbewegung in Lateinamerika, die sich dem Kampf gegen die jährlich stattfindenden Femizide und die diesen zu Grunde liegenden patriarchalen Strukturen verschrieben hat, veröffentlicht sie darauf den Song „Ladrón“. Im zugehörigen Musikvideo versetzt sich Yoss Bones selbst in die Rolle einer ermordeten Frau. 

Ich gab dir mein Herz/ ich wurde in eine Ecke geworfen/ Ich weiß nicht, wer ich bin/ er hat sie von mir gerissen/ Das hat mir das Leben genommen“

(Original Yoss Bones in ihrem Song „Ladrón“: „Te dejé mi corazon/ Estoy tirada en un rincón/ No sé quién soy/ me la arrancó/ Mi vida eso me la quitó“)

Obwohl das Lied als feministische Hymne gesehen werden kann und bei nicht männlichen Personen in ganz Südamerika großen Zuspruch findet, steht es im Kontrast zu Aussagen, die Bones zuvor in anderen Zusammenhängen trifft: In Interviews gibt sie an, sich in reinen Männergruppen wohler zu fühlen, als unter Frauen. Zudem sagt sie, dass das Blickfeld der Gesellschaft sich heute geweitet habe, Chancen und Unterstützung seien für alle Geschlechter in der Musikindustrie ähnlich, obgleich sie doch das Gefühl habe, ab und an härter als männliche Kollegen arbeiten zu müssen. Allerdings scheint das für Yoss Bones in Ordnung zu sein, schließlich lernt sie zeitig, dass Werte wie Liebe, Freundlichkeit, Empathie, Sensibilität und harte Arbeit sie überall hinbringen können.

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