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A-WA

A-WA

Hinter A-WA verbergen sich die Schwestern Tair, Liron und Tagel Haim. Wer nun fragt, Haim? Schwestern-Trio? Da klingelt doch was. Richtig! Die US-amerikanische Pop-Rock-Band Haim besteht ebenfalls aus drei Schwestern und trägt denselben Nachnamen. A-WA hingegen kommen aus Israel und haben jemenitische, ukrainische und marokkanische Wurzeln.

2015 schaffen A-WA mit „Habib Galbi“ ihren Durchbruch. Ihr Mix aus traditioneller jemenitischer Musik, HipHop und elektronischen Beats, trifft den Nerv der Zeit. „Habib Galbi“ wird in arabischen und europäischen Ländern gleichermaßen gefeiert und erreicht als erste arabischsprachige Single die Spitze der israelischen Charts. Übersetzt „Liebe meines Herzens“, beruht „Habib Galbi“ auf dem in den 1960ger Jahren entstandenen gleichnamigen Klagelied des israelischen Sänger Shlomo Moga’av.

Heimat in meinem Kopf“

Song- und Albumtitel „Bayti Fi Rasi

Bei A-WA geht es um Verlassen und Ankommen, um Suchen und Finden. Eben all die Aspekte, die Heimat ausmachen – einerseits Geborgenheit, andererseits Schmerz. Die dreistimmig vorgetragene Folklore bezieht sich auf über Jahrhunderte, meist von Frauen, entwickelten Melodien und Texten. Vieles davon bekommen Tair, Liron und Tagel von ihrer Urgroßmutter Rachel überliefert, deren Biografie ohnehin eine maßgebliche Rolle bei A-WA spielt. So basieren bei „Hana Mash Hu Al Yamen“ der Song und das zugehörige Musikvideo auf den Erfahrungen von Rachel. Auch „Bayti Fi Rasi“, der Titel ihres zweiten Albums, geht auf ein Zitat der Urgroßmutter zurück. Diese musste mit 13 Jahren als Jüdin aus dem Jemen fliehen und aus Angst vor Diskriminierung, in Israel zunächst ihre arabisch-jemenitische Herkunft verstecken.

Where will I stake a home? (You have a tent for now)
Or at least a small shack (Along with four other families)
And here I will raise a family (Don’t let them take your daughter)
I’ll find myself a job with an income (Either in cleaning or working the earth)“

See Also

Lyrics „Hana Mash Hu Al Yaman“ (Aus dem Arabischen ins Englische übersetzt)

In ihren bisherigen Werken „Habib Galbi“, „Habib Galbi (EP)“ und „Bayti Fi Rasi“ widmen sich A-WA ihrer Biographie und den damit verwobenen politischen sowie intersektionalen Dimensionen. Sie schildern ihr Erleben als Frauen, Kinder, Enkelkinder, Mütter, Künstlerinnen, HipHop-Fans mit jüdischer und arabischer Identität. Diese Dimensionen übertragen A-WA in Sprache und singen wahlweise auf Hebräisch, Arabisch und Englisch. A-WA setzen sich mit dem Trennenden auseinander und laden ein, es ihnen gleich zu tun. Ihre Texte stellen sie meistens mit englischer Übersetzung zur Verfügung (die sich wirklich sehr lohnen). Inmitten der Kontinuität des Trennenden, wollen die drei Schwestern mit ihrer Kunst etwas Verbindendes schaffen. Dies gelingt ihnen auch durch die geschlagene Brücke zwischen traditionellen Liedern und zeitgenössischen Elementen aus R&B, HipHop und elektronischen Beats. Jedes Lied ist eine moderne Hymne. In kürzester Zeit erscheinen immer mehr internationale Remixe des Trios, so zum Beispiel „Habib Galbi“ im Acid Arab Mix. Das Pariser DJ-Duo featured A-WA auch im Club-Track „Gul l’Abi“ – dessen urbane Popularität sich weltweit über Tanzflächen erstreckt.

A-WA ist eine Band voller Geschichte, Diskurs und Hoffnung – die verpackt in einem Sound-Mix aus folkloristischen Klängen und treibenden Elektro-Beats, jede:n sofort in den Bann ziehen.

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