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Asinine

Asinine

Asinine veröffentlicht erst seit 2022 eigene Tracks. Dennoch vermittelt die aus Marseille stammende Rapperin den Eindruck, als sei sie schon seit vielen Jahren im Musikgeschäft tätig. Ihre erste EP mit dem Titel „C’est les autres“ (dt. „Es sind die anderen“) erregt im Handumdrehen die Aufmerksamkeit zahlreicher französischer Rapmedien und markiert damit den Start ihrer Karriere. Es ist offensichtlich, dass ihre Musik aus gutem Grund schnell Anklang findet: Die Rapperin überzeugt mit ihrer einzigartigen musikalischen Ausdrucksweise.

Asinine ist eine Virtuosin im Bereich des Storytellings. In ihren sehr lebendigen und bildhaften Texten erkundet sie soziale Beziehungen und durchdringt die Oberflächlichkeit des Alltags. Immer wieder erzählt sie aus einer beobachtenden Perspektive Geschichten aus ihrem Umfeld, über den Tod und die Fatalität des Seins. Mit einem reflektierten und berührenden Songwriting schildert die Musikerin feinfühlig die Schmerzen, Qualen und Zweifel, die sie immer wieder verfolgen:

Battements si forts que j’en ai des acouphènes
Tous ces snakes m’ont fait avaler des couleuvres
Moi j’vois tout rouge j’ai oublié les couleurs
J’ai la nausée comme si j’suis dans l’carrousel“

„Beats, so laut, dass ich einen Tinnitus bekomme
All die Schlangen haben mich zum Schlucken gebracht
Ich sehe rot, ich habe die Farben vergessen
Mir ist übel, als ob ich im Karussell säße“
Asinine – Carrousel

Düstere und schwere Instrumentals, eine rissige Stimme und verzehrte Vocals: Asinine verzaubert mit einer Mischung aus New Wave-Rap und melancholischen Hyperpop-Titeln die Ohren und Herzen ihrer Fans. Mit einer unglaublichen Energie ausgestattet, präsentiert sie den faszinierenden Kontrast ihrer Stimme. Auf der einen Seite zart und selbstbewusst, auf der anderen metallisch und zerbrechlich, verleiht sie ihrer Musik eine außergewöhnliche Wirkung.

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Asinine erschafft eine Atmosphäre voller Bitterkeit, beschreibt aber auch die Suche nach Antworten auf ihre tiefsten Fragen. Ihre Neugierde und Beobachtungsgabe machen die Künstlerin zu einem aufsteigenden Stern der Nouvelle Vague, sodass sie in Zukunft aus der französischen Rapszene nicht mehr wegzudenken sein dürfte.

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