Bisola Olugbenga gilt als eines der aufstrebendsten und spannendsten Talente der nigerianischen HipHop-Szene. Unter dem Namen Naija Thugress hat sich die junge Sängerin und Rapperin bereits seit einigen Jahren auf Battles in und um Lagos einen Namen gemacht. Als Aunty Rayzor legt sie seit 2020 jedoch erst so richtig los und erobert nun auch international die Bühnen. Ihr Name ist dabei Programm:
My pen is my razor and the razor is me.“
– Aunty Razor im Interview mit 15 Questions
Während sie sich selbst im normalen Alltag eher als ruhige Person beschreibt, ändert sich ihr Auftreten nach eigenen Aussagen schlagartig, sobald sie das Mikrophon in die Hand nimmt. Schaut man sich ihre Performances wie beispielsweise auf dem Primavera Sound 2022 in Barcelona oder im Video zur Single „Momo“ an, so kommt man nicht um den Eindruck umher, man habe es hier mit einem sehr extrovertierten und experimentierfreudigen Charakter zu tun. Es mag aber auch an Aunty Rayzors Sound liegen: Musikalisch deutlich beeinflusst von Afro-House, Reggae und Afrobeat, sticht die Rapperin vor allem aufgrund ihrer stimmlichen Fähigkeiten und ihrem einzigartigen Flow heraus. In ihren Tracks wechselt sie dabei scheinbar mühelos zwischen Englisch und ihrer Muttersprache Yoruba.
Mit ihrem Hit „Kuka Corona“ landet Aunty Rayzor im Sommer 2020 einen Hit, der sich innerhalb kürzester Zeit in Nigeria zur Hymne entwickelt. Aus purer Langeweile entstanden, versucht der Track mit viel Humor der Tristesse des damaligen Lockdowns und der damit einhergehenden Ungewissheit entgegenzuwirken.
Soviel Talent und Charisma bleibt selbstverständlich nicht unentdeckt. 2020 veröffentlicht Aunty Rayzor ihre EP „Virtual Reality“. Zeitgleich bespielt sie im ganzen Land mehr und mehr große wie auch kleine Bühnen und liefert eine beeindruckende, ausverkaufte Show im Shrine während des Felabration Festivals ab. 2021 schließt sich die Rapperin der Nyege Nyege-Crew in Kampala, Uganda an und arbeitet derzeit mit Produzentengrößen wie Debmaster, Rey Sapienz and Cris Fontedofunk an ihrem kommenden Debütalbum. Einen kleinen Vorgeschmack gewährt ihre Single „Tornado“, die wesentlich elektronischer und verspielter daherkommt, aber nicht minder die Hüften zum Schwingen bringt.