Ihre Musik bewegt sich zwischen Euphorie und Melancholie, romantischen Träumen und rauer Realität. Mit nur 28 Jahren hat BabySolo33 aus dem Küstenort Biarritz bereits eine einzigartige Nische in der französischen Musiklandschaft geschaffen. Doch wer steckt hinter dieser faszinierenden Mischung aus Cloud Rap, RnB und Dancehall-Emo-Vibes?
Erst in ihren Zwanzigern entdeckt BabySolo33 Rap für sich. Künstler wie PNL, Hamza und Yung Lean inspirieren sie und formen ihren Stil: verträumte Melodien, intime Texte und ein Sound, der wie ein Tagebucheintrag klingt. Ihre erste EP, “Solo2019”, nimmt sie allein in ihrem Schlafzimmer auf, schüchtern und unsicher, wie sie ihre Musik überhaupt der Welt präsentieren soll. Die Newcomerin wird kurzerhand kreativ und verbreitet ihre Songs auf eine eher ungewöhnliche Weise: BabySolo33 erstellt ein Fake-Profil auf der Datingplattform Tinder mit einem Link zu ihrer Musik auf SoundCloud. So hatten viele Menschen Zugriff auf ihre Musik, ohne dass die Künstlerin persönlich damit in Verbindung gebracht wurde. Heute hat sie zum Glück keine Angst mehr, dass sie durch ihre Musik bloßgestellt werden könnte. Ganz im Gegenteil: Sie weiß, dass sie mit ihrer Musik ihren Hörer:innen das Gefühl gibt, verstanden zu werden. „Ich möchte, dass meine Musik anderen hilft, sich stärker zu fühlen“, erklärt die Rapperin in einem Interview mit Redbull. Dabei scheut sie sich nicht, ihre Verletzlichkeit zu zeigen, und verwandelt diese in eine Quelle der Inspiration für ihre Community.
Die Datingplattform inspirierte BabySolo33 sogar zu ihrem Song „Cœur Bleu“, der von Dating-Bekanntschaften auf Tinder erzählt.
Pour que t’aies envie d’m’aimer hors des vacances d’été/ Sur l’appli‘ j’fais mon keumé, personne ne pourra briser mon cœur bleu, cœur bleu”
(„Damit du Lust hast, mich auch außerhalb der Sommerferien zu lieben/ In der App spiel’ ich deinen Boy, niemand kann mein blaues Herz brechen, blaues Herz“)
– BabySolo33 auf “Cœur Bleu”
Ihre Texte sind wie offene Briefe an ihre Zuhörer:innen. Die Französin schreibt über das, was sie bewegt: Einsamkeit, Liebeskummer, Träume und den Wunsch nach Selbstbestimmung. „Dieses Album ist mein Alltag und eine Rückkehr in die Vergangenheit“, erklärt das junge Talent bezüglich ihres 2022 erschienenen Albums “SadBaby Confessions”.
Doch BabySolo33s Kreativität endet nicht bei der Musik. Inspiriert von ihrer Lieblingskünstlerin Petra Collins oder dem Film The Truman Show, plant sie, in Zukunft auch selbst Filme und Serien zu produzieren. Der Hang zum expressiven Visuals und einer gehörigen Portion Kreativität spiegelt sich auch in ihren Musikvideos wider. Im Y2K-Style untermalen diese ihre sehnsüchtigen Texte und die verträumte Stimme. Man merkt, dass die Rapperin ein Fan von Teenager-Filmen der frühen 2000er ist.
BabySolo33 ist mehr als nur eine Musikerin – sie ist eine Stimme für jene, die sich zwischen Träumen und Realität verloren fühlen. Ihre Texte, durchzogen von Millennial-Referenzen und einem Hauch Nostalgie, schaffen eine Verbindung zu ihrer Generation. Mit ihrer Kunst beweist die Künstlerin, dass Verletzlichkeit und Selbstbewusstsein Hand in Hand gehen können. In jedem Falle sollte man sie im Blick behalten – nicht nur in der Musik, sondern auch darüber hinaus.