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DEVMO

DEVMO

„A petite red-head from Santa Monica, rapping better than your boyfriend since 2013”: DEVMO lässt schon nach wenigen Bars keinerlei Zweifel an ihren Skills. Melodisch und leicht, präzise und dynamisch bewegt sie sich über atmosphärische Beats. Die US-amerikanische Rapperin legt keinen Wert auf pseudoaggressive Gangerfilme, sondern strahlt ein fast schon in sich ruhendes, authentisches Selbstbewusstsein aus, wobei sie sich auf Tracks wie „Pride“ auch verletzlich zeigt.

DEVMO wächst im kalifornischen Santa Monica auf – eine Heimat, die sie auch musikalisch prägt. In ihrem Kinderzimmer läuft Musik von Tupac und schnell ist für sie klar: Das will ich auch. Angetan ist sie vor allem von Pacs Message und der Art und Weise, wie er sich durch seine Lyrics Gehör verschafft. Dennoch wagt DEVMO erste musikalische Schritte zunächst via Garage Band und baut eigene Beats, zu denen sie später rappt und singt. Ihren ersten Fan findet sie schnell: Ihre Mutter ist beeindruckt vom Talent ihrer Tochter und ermutigt sie, eine musikalische Laufbahn einzuschlagen. Und manchmal wissen Mütter eben einfach, was das Beste ist.

2013 erscheint DEVMO mit ersten Single-Releases auf dem Radar der amerikanischen Musikszene. Als frühe Einflüsse nennt sie neben Tupac auch Eminem, Angel Haze, Snow Tha Product und Missy Elliott. Dass sie sich vor keinem ihrer Vorbilder verstecken muss, zeigt die MC unter anderem auf atemberaubenden Tripletime-Tracks wie „Get My Shit Together“ auf ihrer 2018er EP „Change My Mind“. Dennoch fällt es der Rapperin offenbar schwer, Anschluss zu finden: DEVMO nahm Kontakt zu mehreren Cypher-Formaten auf, um ihr Talent am Mic unter Beweis zu stellen. Da ihr niemand den verdienten Platz in der Cypher zugestand, gründete sie kurzerhand die „DEVMO Cypher“, die inzwischen neun Ausgaben umfasst. Das Beste daran: In den Videos kann man nicht nur DEVMO in Höchstform erleben, sondern auch bis zu acht weitere Underground-MCs, bei denen ich mich zum Teil frage, wieso die noch nicht unendlich large sind. Die Beats pickt DEVMO persönlich, was die Rapper*innen daraus machen, ist völlig unterschiedlich und Teil der Magie. „I gave myself the opportunity instead of waiting for someone to give it to me”, lässt DEVMO den Entstehungsprozess ihrer Cypher Revue passieren.

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Mit ihrem Mix aus Rap und Pop hat sich DEVMO jedoch nicht nur in ihrer eigenen Cypher behauptet: Die offen queere Künstlerin spielte bereits große Shows auf der Los Angeles und San Francisco Pride und tourte durch die gesamten Vereinigten Staaten. Und nicht nur in der LGBTQI-Community möchte DEVMO etwas bewegen: „I want people to feel less alone“, sagt die Rapperin und spielt damit auf die Themen an, die sie in ihrer Musik verarbeitet: Die Geschichte einer fast ganz normalen jungen Frau, die einen besonderen Weg geht.

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