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Deyah

Deyah

Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.

Philipper 4,13 (Lutherbibel 2017)

Mit dem Einblenden des Bibelverses aus dem Philipperbrief startet das Video zu dem Track „24 Hours“ von Deyah und offenbart somit zu Beginn die Quelle ihrer Lebenskraft.

Aufgewachsen in den Randgebieten der walisischen Hauptstadt Cardiff zeichnet sich Deyahs Jugend nicht durch Unbeschwertheit aus, sondern durch Einsamkeit, Schmerz und den Kampf gegen den eigenen Drogen- und Alkoholmissbrauch. Erst die Zeit in der Entzugsklinik und ihr tiefer, fester Glaube an Gott lassen die vernebelte Sicht auf ihr Leben wieder klarwerden und schenken ihr die Kraft und den Raum für neue Ziele.

I want to utilise my day more. When you use drugs and alcohol as much as I did, everything becomes a blur. I had no concept of time”

Via @huckmag

Ihr Glaube, sowie ihr Theologiestudium am Newbold College of Higher Education und die Musik bilden die Dreifaltigkeit in ihrem persönlichen Leben, die ihr hilft, ihre Traumata in ihren Texten zu verarbeiten und neue Wege für sich selbst zu ebnen. Ihre Leidenschaft für das Schreiben von Texten und das Strukturieren von Gedanken entsteht in ihrer Jugend, indem sie all die Dinge, die um sie herum geschehen, im Prozess des Schreibens verarbeitet.

My childhood was a bit mashed up. So, a lot of the time I would write stuff down to deal with it instead of going around punching other kids.”

Via @huckmag

Ihre Musik spiegelt Deyahs Innenleben wider, welches von ihrem wiedergeborenen, selbstbestimmten Lebensdrang, sowie durch die dunklen und selbstzerstörerischen Erfahrungen der Vergangenheit gezeichnet ist. Auf Ihrer neuesten LP „Exit the Dance“ (2021) thematisiert sie insbesondere diese verschiedenen Lebensabschnitte mit ihren Herausforderungen und Battles. Ihre existenziellen Texte rappt Deyah in einer musikalischen Bandbreite, auf der sich Deyahs Rap und Gesangsskills eindrucksvoll entfalten. Sie reicht von roughen Beats bis hin zu souligen Harmonien.

Everything in there is about me. It’s all raw, the only thing I change is the name of a person or place.”

Via @huckmag

Inspirieren lässt sich Deyah beim Schreiben neuer Musik weniger von dem, was die Spotify-Playlisten vorgeben, als von den Narrativen des Oldschool- und Consciousraps der letzten Jahrzehnte:

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There’s a lot of suffering in old hip-hop, it has a real gift for making conscious lyrics super wavy – that speaks to me. In an ideal world, I want people to listen to a track and know it’s me because only I sound like that.”  

Via @huckmag

Als erste PoC-Künstlerin, die keinen Folk, sondern souligen, Consciousrap repräsentiert, gewinnt Deyah 2020 den Walisischen Musikpreis. Ihre Debüt-LP „Care City“ (2020) wird von den Juror:innen als powervolles selbstproduziertes Album mit „fused laid-back beats“ gelobt. (BBC, 2020)

Deyah’s Care City impressed the judges immensely with her personal, poetic and intricately produced album […] She’s a young Welsh artist who is really making her mark on the music scene, and we’re thrilled for her to be the 10th recipient of the Welsh Music Prize. Care City is a phenomenal listen, her words and flow are outstanding.“

BBC Radio 1 DJ Huw Stephens, Mitbegründer des walisischen Musikpreis via @bbc

Mit ihrem eigenen Label High Mileage, Low Life hat sich Deyah noch mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit erarbeitet und produziert ihre Musik ganz nach ihren eigenen Vorstellungen, ohne die Stimmen anderer im Ohr. Ihre Vita zeigt, es gibt immer einen Ausweg und es lohnt sich immer für sich selbst und die eigenen Träume zu arbeiten und zu kämpfen.

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