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Diani

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Mit ihren 22 Jahren gehört Diani Eshe Greene aka Diani aus Brooklyn, New York, zu den vielversprechendsten und spannendsten Künstler:innen, die die lokale HipHop-Szene unserer Meinung nach derzeit hervorbringt. Bereits ihre Debütsingle „His Novel“ im August 2017 machte deutlich, welch musikalisches sowie lyrisches Talent und Potenzial in der jungen MC stecken. Zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal 18 Jahre jung, rappt Diani mit einer erfrischendes Coolness über die Freuden und das Leid im Leben. Man kauft es der Künstlerin ohne Umschweife ab und lässt sich von ihr, ihren smarten Rhymes sowie ihrem angenehmen Flow direkt in den Bann ziehen.

Tatsächlich wächst Diani in einem derartig musikalischen Haushalt auf, dass ihre Routine und ihr musikalisches Feingespür, wie man es sonst nur von erfahreneren Künstler:innen kennt, gar nicht mehr so abwegig erscheinen. Als Kind verbringen sie und ihr großer Bruder Amani Fela Greene ihre Zeit entweder in Brooklyn bei ihrer Mutter, oder sie sind mit ihrem Vater, der New Yorker Hip-Hop-Legende Talib Kweli, auf Tour oder im Studio unterwegs. Auf diese Weise saugen die beiden Geschwister schon früh das wichtige Know-How für die eigene Musikkarriere auf. Kein Wunder, dass auch Amani Fela heute als HipHop-Produzent und Rapper bekannt ist. Diani selbst reflektiert diese Zeit im Interview mit Kulturehub wie folgt:

I was always around rap just from touring with my father before school became super hard and time-consuming. I also would attend my older brother’s studio sessions whenever I could. Although singing has been a passion since [2012], rapping was always my life’s background music. Eventually it caught up and thought nothing of it. It became natural.“

Wie diszipliniert und passioniert Diani in puncto Musik ist, wird einem besonders bewusst, wenn man sich ihre bisherigen Releases anschaut: 2017 veröffentlicht sie ihre Debüt-EP „Echoe’s Ballad“ mit fünf hinreißenden Songs irgendwo zwischen Jazz-Ballade („Meet The Gang“), Turn up-Momenten („Kryptonite“) und Pop/Soul-Einflüssen („His Novel“). Im September 2019 folgt ihre erste LP „Pursuit of Hue“, die sie selbst als Ergebnis ihrer „journey through love, laughter, anger, confusion, neglecting, etc.“ beschreibt:

I always thought life was about sticking to one color. Being stable. Maintaining. I had to break down my own thought process and explore my own hue.“

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Diani im Beschreibungstext zur LP auf Soundcloud

Nur ein Jahr später liefert sie den Nachfolger „Eshe“ sowie am 1. Januar 2021 die Platte „Dopamine“ inklusive der Black Fe:male Empowerment-Hymne „BWDOYS“, kurz für „Black women don’t own you shit“.

Als bringe einen nicht nur die Quantität des musikalischen Outputs dieser jungen Künstlerin zum Staunen, hat Diani in den vergangenen Jahren auch noch ihren Abschluss an der Brooklyn School of Music and Theatre absolviert sowie ihr College-Studium begonnen. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, wie dieser junge Mensch das alles eigentlich unter einen Hut bekommt.

Mit ihrer bodenständigen, optimistischen und natürlichen Art bietet Diani Eshe in jedem Fall eine willkommene Abwechslung im derzeitigen amerikanischen Rap-Game, fernab von hedonistischem Gehabe, Materialismus und Selbstoptimierung. Zwar mögen Vergleiche zu weiblichen Vorbildern wie Lauryn Hill, Noname oder auch Erykah Badu nahe liegen, doch hat Diani eigentlich schon längst bewiesen, dass diese völlig überflüssig sind. Musikalisch verfolgt sie ohnehin ihre ganz eigene Linie und scheint damit den Nerv der Zeit zu treffen, wie auch ihre jüngste Single „NYKB/EXPOSED“ feat. Maasaai eindringlich beweist.

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