Der Name East Side Queens lässt sich zunächst eher mit einer weiblichen Rapcrew aus New York assoziieren. Auch altbekannte Suchmaschinen spülen bei dem Begriff Ergebnisse von der US-amerikanischen Ostküste an. Dabei stecken hinter dem Namen fünf Musikerinnen aus dem indischen Bundesstaat West-Bengal: MC Disha, KDiva, Rialan, Sakuro und Sukanya heißen die wahren East Side Queens.
Die Mission dieser Königinnen: mehr Frauen ermutigen, das Mikrofon an sich zu reißen, um den eigenen Gedanken Ausdruck zu verleihen. Diese Message verpacken sie kraftvoll und inspirierend auf ihrem ersten gemeinsamen Projekt, das ebenfalls den Namen „East Side Queens“ trägt. Zustande bringt den Track die Rapperin Rialan. Zusammen mit dem Producer Cizzy fragt sie vier weitere Künstlerinnen, sowohl Rapperinnen als auch Sängerinnen, für eine Kollaboration an, die nur aus Frauen bestehen soll. MC Disha, KDiva, Sakuro und Sukanya sagen zu und machen das Quintett komplett.
Jedoch stehen die Musikerinnen vor einem Problem: Sie leben alle in verschiedenen Städten und haben keine Möglichkeit, in direktem Kontakt miteinander an dem Track zu arbeiten. Sie weichen also auf Online-Meetings und Messenger-Dienste aus, brainstormen in gemeinsamen Sessions, teilen ihre Ideen zu den jeweiligen Parts und finalisieren so nach und nach ihren Song. Die digitale Zusammenarbeit dauert zwei Jahre, erst bei den Aufnahmen im Studio sehen sich die fünf Frauen persönlich. Nach einem Tag haben sie alle Recordings im Kasten und brauchen nur zwei weitere Tage, um das Musikvideo zu drehen. Darin repräsentieren sie nicht nur sich selbst, sondern auch Tänzer:innen sowie B-Girls und -Boys aus der westbengalischen Szene.
Die lange und intensive Arbeit der Musikerinnen zahlt sich aus: Cizzy, der Producer des Songs, schickt das Musikvideo an seinen Kontakt bei Universal India. Das dort ansässige Recordlabel Found Out zeigt sich so begeistert von dem Projekt, dass sie es veröffentlichen wollen. Am 13. Oktober 2021 releasen sie das Video von „East Side Queens“, das bis heute mehr als 400.000 Klicks auf YouTube generiert hat.
Seitdem ist es musikalisch eher still um die Crew geworden. Doch Hoffnung besteht, dass es bei der einen Kollabo nicht bleiben wird. In Interviews geben sie an, noch größere Pläne zu haben. Auch auf Instagram sind die Musikerinnen auf ihrem gemeinsamen Account aktiv. Bis zu einem neuen Release bleibt also nichts anderes übrig, als diesen starken Song in Dauerschleife zu hören:
