Der südkoreanischen Rapperin und Sängerin Effie (에피) gelang es in den ersten zwei Jahren ihrer Karriere, Details über ihr Privatleben weitestgehend für sich zu behalten. Ihr genaues Alter ist bis jetzt nicht bekannt und auch darüber, ob ihr bürgerlicher Name tatsächlich Effie lautet, streiten ihre Fans sich immer wieder. Zum Glück bietet diese Künstlerin aber auch ohne Einblicke in ihr Privatleben genug Gesprächsstoff.
Erst im Jahr 2020 veröffentlichte Effie ihre erste Single auf dem Musikdienst SoundCloud – bis heute die für sie relevanteste Plattform zur Veröffentlichung neuer Musik. „HEAL MY LIFE!“ nannte sie diesen ersten Track, der auch direkt mit Musikvideo erschien. Zwischen den Lichtern der Großstadt und Spieleautomaten performte Effie ihren Song mit auffallend rosa Haaren – etwas, das im weiteren Verlauf ihrer Karriere zum Markenzeichen werden sollte. Wechselnde Haarfarben und entsprechende Stylings charakterisieren das Auftreten der jungen Musikerin bis heute.
Bereits die Kommentarspalte der ersten Single zeigt, dass Effie besonders häufig mit einer Künstlerin in Verbindung gebracht wird: Yuzion, über die wir bei 365 Fe*male MCs hier berichtet haben. Immer wieder wurden die beiden Rapperinnen verglichen und darauf hingewiesen, wie perfekt sie doch auf einem gemeinsamen Song harmonieren würden. Lange Zeit mussten die Zuhörer:innen nicht warten: „Different“ nennt sich der gemeinsame Track, der Anfang 2021 erschien und bewies, dass die Fans mit ihrer Vermutung, die beiden würden gut zusammenpassen, Recht hatten.
Am 11. Juni 2021 veröffentlichte Effie ihr erstes Album – wobei aufgrund der Länge vielleicht doch eher von einer EP gesprochen werden könnte. „Neon Genesis“ bringt es mit acht Songs gerade einmal auf eine Spielzeit von 18 Minuten. Die kurzen Tracks reden nicht lang herum, sondern bringen direkt auf den Punkt, was Effie sagen möchte. „[…] the songs don’t have a lot of time to expand, but focus on the core of the instrumentals and her vocals without a lot of flourishes. Songs start, get to the chorus, and then move to the outro“, heißt es in einer Albumrezension auf der Webseite Korean Indie. Trotz sechs unterschiedlicher Produzenten, die Effie sich für das Album zur Seite holte, gelang es ihr, einen einheitlichen Sound zu erschaffen: Neben klassischen Rap- und R&B-Elementen stechen vor allen Dingen die elektronischen Pop-Einflüsse hervor, die das gesamte Release nach Cyper-Zukunft klingen lassen. Hinzu kommen Hooks mit klassischen Ohrwurm-Melodien, die dafür sorgen, dass man Effie nicht so schnell wieder vergisst.