Das Angebot Rappeuses en liberté ist ein jährliches Event in Frankreich mit dem Ziel FLINTA*s auf die Bühnen und somit in die Köpfe rapinteressierter Französ:innen zurückzubringen. Auch Eline nimmt im Jahr 2021 an diesem Wettbewerb teil, gelangt bis in die Top 10, nimmt mit den anderen Finalist:innen und dem Beatmaker Raven einen gemeinsamen Song auf und steigt damit in den Ring der Rap-Szene.
Sie selbst steht am Anfang ihrer Zwanziger und ist heute unter dem Künstlerinnennamen Eline, der auch ihrem echten Namen entspricht, eine vielversprechende Newcomerin, die nun schon weit über die Grenzen ihrer Heimatstadt Saint-Leu-la-Forêt bei Paris bekannt ist.
Nachdem sie schon im Kleinkindalter ihre Begeisterung für alles rund um Gesang, Klavier und auch Tanz entdeckt, nimmt sie noch während ihres Studiums eine erste EP auf. Was zunächst zum bloßen Zeitvertreib entsteht, wird plötzlich das Medium zum Erfolg. Als sie einen musikinteressierten Freund kennenlernt, spielt sie diesem die EP vor, woraufhin dieser es schafft, ihr das unverkennbare Talent bewusst zu machen. Das hilft Eline die Musik mehr und mehr ernst zu nehmen bis sie schließlich die Entscheidung trifft, sich nach ihrem Studium musikalisch zu professionalisieren.
In jenem Prozess ist auch ihr Bruder, der als T-sma Beatz selbst Beats produziert, an ihrer Seite, sie unterstützen sich gegenseitig und teilen auch ihr Equipment miteinander.
Entgegen ihres persönlichen Stils ist Beyoncé für Eline eine große Inspiration. Ihre Unabhängigkeit und beeindruckende Karriere motivieren sie, an sich zu glauben, ebenso wie die Künstlerinnen, bei denen sie musikalische Impulse sucht: Billie Eilish, Josman und Laylow.
Sie haben ihren ganz eigenen Stil mitgebracht und etabliert, das ist etwas, was ich bewundere.“
Eline im Interview mit Red Bull
Sie selbst empfinde es als erfrischend, in einer Zeit, in der vieles immer nur gleich klingt, neue Sounds, Vibes, Effekte zu hören, an die sich das Gehör noch nicht lange gewöhnt hat. Umso stolzer mache es sie, auch selbst einen sehr eigenen Stil gefunden zu haben, ohne den anderer zu kopieren, was sie als natürlichen Prozess beschreibt.
In ihrem 2021 veröffentlichten Song „Toxic“ tut sie das, was sie am besten kann: Sie lässt durch das Verbinden von Gesangs- und Rapelementen Genregrenzen verschwimmen und schafft es so, tiefe Gefühle und Emotionen mit starken und klaren Aus- und Ansagen zu kombinieren.
J’espérais te coire un jour, toi tu laissais mes cœurs en vu
Je laisse parler le cœur qui s’ouvre, j’aimais ta façon d’être en vie“
(dt: „Ich hatte gehofft, dir eines Tages glauben zu können, du hast meine Herzen auf gelesen gelassen, ich lasse mein Herz sprechen, das sich öffnet, ich war verliebt in deine lebendige Art“)
Eline in ihrem Song „Toxic“
In ihren Songs zeigt uns Eline, dass man mit Rap Gefühle ausdrücken kann, ebenso wie dass man Rap und Gesang gut verbinden kann.
Für 2022 sei ein weiteres Projekt geplant, dessen Format aber wohl noch nicht festgelegt ist. Die erste Single „Chute„ ist allerdings unter Eli.n.e bereits auf Spotify veröffentlicht, ebenso wie einige Snippets weiterer Songs auf ihrem Instagram-Profil @elinexv.
Eline jedenfalls ist musikalisch zwischen den Genres zuhause und macht definitiv Lust auf mehr!