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FEJBS

FEJBS

Unser heutiges Portrait widmen wir einer Rapperin, die sowohl BoomBap als auch Soul und vor allem ganz viel Experimentierfreude mitbringt. FEJBS möchte ein Gegenentwurf zur slowakischen Gangsterrap-Szene sein. Ihr Ziel: HipHop wieder mehr Seele einzuhauchen. Seit ihrer Debüt-Single „Kuč“, die sie 2015 noch unter ihrem bürgerlichen Namen Martina Fabová veröffentlichte, lässt sie diese Mission Wirklichkeit werden.

FEJBS wächst in der 65.000-Seelen-Stadt Trnava auf – nicht unbedingt eine HipHop-Hochburg. Erste Bühnenerfahrungen sammelt sie daher auch mit R&B-Coversongs von Alicia Keys, Beyoncé und Co. Mit einer Gesangshook im Song „Čo o mne vieš?“ von dem ebenfalls aus Trnava stammenden Boy Wonda erlangt sie nationale Bekanntheit.

Ab 2016 tritt sie unter ihrem Künstlerinnennamen FEJBS auf. Ihre erste Single unter diesem Alter Ego heißt „MDMA“ und ist ein alternativer R&B- und – ja – auch Rap-Tune mit BDSM-Video. Damit stellt sie sich als junge, visionäre Künstlerin vor, die sich klar vom popmusikalischen Einheitsbrei abhebt. Am Ende sind es dann aber doch eher die Rap-Bars als die großen Soulballaden, die ihr die Liebe der slowakischen Rap-Landschaft sichern. Collabos mit Acts wie BEKIM, Zrebný & Frlajs, SIMA und vielen mehr zieren inzwischen ihre Diskografie.

Dass FEJBS sowohl singen als auch rappen kann, stellt sich generell als Segen heraus, – nicht nur auf Features mit anderen Vocalists. Auch ihre eigenen Tracks wechseln smooth zwischen Rap und Gesang. „RapShit“ halt, wie sie auch eine ihrer Singles mit DJ Spinhandz nennt. Mit authentischem Boombap scheint die Musikerin ihren Sound gefunden zu haben: Viele Heads nennen sie als eine der talentiertesten MCs der Szene. 2018 veröffentlicht FEJBS ihr Debütalbum „FABKA“ und eint auf diesem Longplayer wieder realen HipHop mit Pop-Appeal.

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Auch 2020 gibt es bereits mehrere Lebenszeichen von FEJBS – und die können sich sehen und vor allem hören lassen. Mit neuen Tracks wie „Groupies“ bleibt die Künstlerin zwar straightem Rap treu, bewegt sich aber doch in deutlich experimentelleren Gefilden als bei ihren Vorgängerreleases. FEJBS bleibt ein Überraschungspaket – und eine Künstlerin, die man, trotz Sprachbarriere, im Auge behalten sollte.

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