Schon Anfang der 2000er Jahre erklärte die Rapperin Feven den intersektional-feministischen Krieg und zählte gleichzeitig zu den bedeutendsten Rapper*innen des Landes Schweden. Mit ihrer expliziten Sprache, einem Kugelhagel-Rapflow und politisch wie gesellschaftlich relevanten Themen marginalisierter Gruppen schaffte sie es bis in den musikalischen Mainstream.
Mit vier Jahren kam Feven nach Schweden. Sie wurde 1975 in Massawa geboren, im damaligen Äthiopien und heutigen Eritrea. Schon zu Schulzeiten gründete sie zusammen mit Nougie, Blues und Nappy die Band Shenaniganz. Nach einem halben Jahr in New York brachte sie die geballte HipHop-Power zurück nach Schweden und kurbelte den Erfolg ihrer Musik an.
Zu Beginn der 2000er holte der Rapper Petter (no rhyme intended) den schwedischen HipHop aus dem Underground und verhalf ihm zum kommerziellen Durchbruch. Wie auch jede andere HipHop-Szene war die schwedische deutlich von Männern besetzt. Feven wurde als erster weiblicher Act auf Petters Label Bananenrepubliken gesignt, dem größten HipHop-Label Schwedens. Damit ist sie nicht etwa das weibliche Pendant der großen Rapper, sondern zählt schlicht zu den erfolgreichsten Rapper*innen Schwedens.
Feven rappt auf Schwedisch und Englisch im Oldschoolrap-Stil und spittet ihre Lines mit wütender und selbstbewusster Attitüde. 2000 kam ihr erstes Album „Hela vägen ut“ und damit zwei besonders erfolgreiche Songs: „Dom Tio Budorden“ (zu dt.: Die zehn Gebote) wurde zum großen Radiohit. „Bränn bh’n“ ist ein intersektional-feministisches Brett, in dem sie auf Diskriminierung von Migrant*innen und Frauen* aufmerksam macht und ein deutliches Manifest deklariert: Lass die Brüste frei und verbrenn’ deinen BH!
2001 wurde ihr Album verdient mit dem schwedischen Muskpreis Grammis in der Kategorie HipHop-Soloalbum des Jahres ausgezeichnet. Mit der Single „Vill Hal“ endet ihre Diskografie 2001 leider schon wieder.
Fevens Input in die HipHop-Szene mag schmal anmuten, jedoch beweist sie damit, dass Qualität der Quantität oft überlegen ist. Nichtsdestotrotz hätte mehr von dieser meinungsstarken Rapperin nicht geschadet.