Flash Marley – ein Künstlerinnen*name, wie er passender für diese Queen nicht sein könnte:
Bereits während ihrer Schulzeit denkt sich Maglodji Sitsopé Judith, so ihr gebürtiger Name, diesen klangvollen Namen aus und setzt damit schon früh ein klares Zeichen, wer sie ist, wer sie sein will und was sie für Ziele verfolgt.
So ist Flash Marley einerseits eine Hommage an die Rastafarie-Philosophie (und einen ihrer wohl prominentesten Vertreter*innen, Bob Marley), für welche die heute 22-Jährige vor allem aufgrund der zugrundeliegenden Werte wie Positivität und die Wertschätzung der Seele eine große Leidenschaft hegt. Gleichzeitig steht „Flash“ (dt. „Blitz“) für ihren steten Wunsch, die Menschen wie ein Blitz mit bzw. durch ihre Musik erreichen zu wollen – was ihr definitiv auch bereits gelungen sein sollte! Mit Veröffentlichung ihres Debütalbums „La Madre“ im November 2019 ist Flash Marley nicht nur wie ein (Donner-)Blitz in die Musikszene eingeschlagen, sondern hat direkt mal ein fast schon historisches Feuerwerk elektrostatischer Entladungen ausgelöst: Flash Marley ist nämlich in der Tat die erste rappende Frau* (!), die in ihrem Heimatland, Togo, ein Rap-Album veröffentlich hat! BÄM!
Schon früh interessiert sich die junge Künstlerin mit ivorisch-togolesischen Wurzeln für Kunst und Poesie, beginnt eigene Gedichte zu schreiben und Zeichnungen anzufertigen. Durch den Einfluss ihres Bruder Diff Plies, der selber Rapper war, sowie dessen Kumpels kommt Flash Marley in Kontakt mit Rap-Musik: In den Schulpausen hingen sie gemeinsam ab und verbrachten die meiste Zeit mit Freestylen. Auch wenn zunächst noch viel Schüchtern- und Unsicherheit im Spiel war, erkennt Flash Marley im Musikmachen ein größeres Potenzial, sich und ihre Gedanken ausdrücken zu können und beginnt schließlich selber zu rappen. Zunächst noch a capella und überwiegend nur vor ihren jüngeren Geschwistern in den eigenen vier Wänden, veröffentlicht sie 2015 schließlich ihre erste Single „Biédéka“ zusammen mit keinem geringeren als ihrem großen Bruder Diff Plies.
In den darauffolgenden zwei Jahren liefert Flash Marley nicht nur eine Single nach der nächsten ab, u.a. „Ogbé Olon“, „Nous Pas Bouge“ feat. Cyano Gêne, „Etadji“ feat. Sire As2pic (alle 2016) oder die musikalische Liebeserklärung an ihre Heimat Togo „Togol’Aise“ (2017), gleichzeitig stellen sich auch bereits die Weichen für ihren weiteren Karriereverlauf. Gefeiert von ihren Fans für ihre Musik sowie insbesondere ihren krassen Flow („Intro“ oder „Chic Chek Choc“, 2018) gilt Flash Marley bald als beste Rapperin in Togo, die sich in der stark männerdominierten Rap-Szene des Landes ihren wohl verdienten und akzeptierten Platz erkämpft hat. Sie ist zudem auch das einzige weibliche Mitglieder der Crew bzw. des Kollektivs ParNousPourNous, das sich selbst als HipHop-Familie versteht und aus unterschiedlichen Künstler*innen sowie Kulturschaffenden besteht, mit der Aufgabe, HipHop-Kultur durch kollektive Projekte in Togo zu fördern.
Die Veröffentlichung ihres Debütalbums „La Madre“ (dt. “Die Mutter“) im November 2019 als erste Rapperin überhaupt in Togo ist dabei nur die Kirsche auf der Sahnetorte all der wertvollen Arbeit und Absichten, die Flash Marley mit ihrer Musik verfolgt. Wie sie selber sagt, geht es ihr nicht nur darum der Männerdominanz im Rap entgegenzuwirken und andere Rapperinnen* zu empowern. Sie möchte auch ganz allgemein togolesischen Jugendlichen ein Vorbild darin sein, an sich selbst und die eigenen Träume zu glauben sowie stolz auf die eigene Herkunft zu sein.
Flash Marley aka „die Mutter“ togolesischen Raps und eine Queen, vor der wir uns nur voller Respekt und Anerkennung verbeugen können!