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Ghetto Ballerina

Ghetto Ballerina

Was haben wir in der Redaktion schon für Diskussionen über die Notwendigkeit prägnanter oder zumindest einzigartiger Künstler:innennamen geführt. Die Rapperin Esmeralda Garus-oas hat mit ihrer Alter-Ego Ghetto Ballerina auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen – mehr Attitüde und Ansage in einem Namen geht wohl kaum.

Denn in der Tat ist Ghetto Ballerina nicht einfach nur irgendein Küstlerinnenname, sondern vor allem Ausdruck der gegenteiligen Realitäten, die Esmeralda in sich vereint: Mit zarten fünf Jahren beginnt sie Ballet zu tanzen und entdeckt die Welt der klassischen Musik für sich. Zeitgleich kommt sie jedoch – nicht minder davon angetan – durch die Plattensammlung ihres Vaters mit Künstler:innen wie Tupac, Notorious BIG, Queen Latifah, TLC, Naughty By Nature und noch mehr in Kontakt. Es vergehen jedoch noch einige Jahre bis Esmeralda mit Anfang 20 ihr Tutu gegen das Mic tauscht und sich zum ersten Mal als Rapperin versucht. Das geschieht jedoch nicht etwa in ihrer Heimat Namibia, sondern in Russland.

2010 zieht Esmeralda nämlich für ihr Studium der Veterinärmedizin nach Moskau. Durch einen Zufall nimmt sie im ersten Studienjahr an einem Freestyle-Event teil, bei dem sich zufällig auch Scouts der russischen Rap-Crew Architects Music Group (kurz A.M.G.) befinden. Nur kurze Zeit später holen A.M.G. Esmeralda bzw. von da an Ghetto Ballerina als erste schwarze Rapperin an Board. Erste gemeinsame Songs wie „Black Girl, White Girl“ oder „Skorost (Speed)“ erscheinen.

Fast schon mühelos scheint Esmeralda in den nächsten sieben Jahren den Spagat zwischen Vorlesungen und Uni-Klausuren auf der einen und Recording Sessions und Auftritten als Ghetto Ballerina auf der anderen Seite zu meistern. Mit Hits wie „About Him“, „8 O’Clock“, „Miss Rose“ oder „Sipping on a Jack“ beweist sie nicht nur ihre musikalische Vielfältigkeit, sondern auch ihr lyrisches Feingespür. Aspekte, für die sie auch nach ihrer Rückkehr 2016 aus Russland nach Namibia von der lokalen Szene gefeiert wird.

Neben ihrem Vollzeitjob als Tierärztin widmet sich Ghetto Ballerina die nächsten zwei Jahre in ihrer Freizeit intensiv ihrem Debütalbum „Chronicles of Ghettoballerina“. Im November 2019 wird dieses schließlich veröffentlicht. Darin enthalten ist die Erfolgssingle „Grind“ – ein Song, der Ghetto Ballerina insbesondere aufgrund seiner Message sehr am Herzen liegt und klare empowerende Signale sendet:

It explains the different phases of my life: Being the boss, the doctor and the rapper. The song is also close to my heart because it emphasizes female empowerment. I wanted to bring out the message to show others that you can be great in different aspects if your life.”

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