Im Sommer 2018 taucht auf der Plattform WorldStarHipHop plötzlich ein Freestyle mit dem Titel „Walk“ der Künstlerin Golde London auf. Nach nur wenigen gespitteten Bars ist klar: Das ist nicht irgendeine Newcomerin, this woman is the full package! Vom Flow, dem Style, den Rhymes, den Visuals hin zur Attitüde: In nur wenigen Minuten erstickt die aus Toronto in Kanada stammende Rapperin jegliches Potenzial für kritische Stimmen und liefert zu einhundert Prozent ab. Wer zum damaligen Zeitpunkt noch nicht überzeugt war, kann spätestens seit Release der Debütsingle „Juice“ Ende 2018 nicht mehr bestreiten, was für ein krasses Rap-Talent in der jungen Künstlerin steckt. Höchste Zeit also, dass wir euch Backgroundinformationen zu dieser Rap-Queen liefern:
Tatsächlich finden sich die ersten Berührungspunkte von Shenée Morrison aka Golde London zur HipHop-Kultur – wie sollte es anders sein? – in ihrer frühen Jugend. Tunes von 1990er Jahre-Größen wie Styles P oder Foxy Brown wecken früh ihr Interesse, und sie tritt der HipHop-Tanzgruppe Da Baddest Bratz bei. Eher beiläufig ermuntert der damalige Tanzlehrer die Teenager, einfach einmal etwas Neues auszuprobieren. Er fordert seine Schützlinge dazu auf, bis zur nächsten Session ein paar Reime zu schreiben, um diese dann vor der gesamten Gruppe zu performen. Nichts leichter als das, denkt sich Golde scheinbar: Wie sich nämlich herausstellt, ist sie nicht nur eine gute und passionierte Tänzerin, sondern darüber hinaus auch noch ziemlich gut im Texten und Rappen. Es vergehen jedoch noch ein paar Jahre, bis sie selbst das ganze Rap-Ding ernst(er) nimmt und professioneller verfolgen will. 2010 droppt die MC offiziell ihre erste Single „Shadows“, bei der man Goldes 1990s-Einflüsse deutlich heraushören kann. Kurze Zeit später wird sie Teil der Gruppe Monstarz und veröffentlicht im Mai 2012 ihr erstes Mixtape „FlyHigh“ inklusive des Hits „In My Own Zone“.
Bedauerlicherweise für ihre Fan-Community und die lokale Szene Torontos wird es daraufhin etwas stiller um das junge Rap-Talent. Golde London widmet sich zunächst nämlich komplett ihrem neugeborenen Sohn. Wobei ‚komplett‘ nicht ganz korrekt ist: Im Hintergrund arbeitet die junge Mutter im Studio stets weiter an neuer Musik, nimmt nebenbei ihr Studium am College auf und baut zudem ihre eigene Marke The LondonBridge Collection auf – was für eine Powerfrau!
Genau mit dieser Power und Attitüde präsentiert sich Golde London Ende 2018, doper denn je, auf bereits erwähnter Single „Juice“ sowie den darauffolgenden Tracks „WHOA“ (2020), „Born To Win“ feat. GizzleStarrmade (2021) oder auch dem Drill-Banger „LIT CHICK“ (2021).
‘Lit Chick’ is just one of the many moments of pure music on my upcoming album. This single represents the evolution of my art to something even more emphatic, emotive, intimate, and universal”, says Golde London “I want to bring a different element of creativity into all my musical pieces to captivate my listeners into my various flows and melodies.”
Golde London im Interview mit Complex Canada
Wann genau besagtes und langersehntes Debütalbum erscheint, ist bislang noch nicht bekannt. Aber immerhin steht der Titel schon fest: „BLESSED BE THE JAWN“. Ob die jüngste Single „COMMANDO“ ebenfalls auf der Platte zu finden sein wird, zeigt sich dann noch. In jedem Fall lässt sich mit dem Track die lästige Wartezeit bis zum Release überbrücken. Alleine für die Visuals und Performance im zugehörigen Video zum Track gebührt Golde London ein riesiges Shout Out. Kleiner Fun Fact dazu: Ratet mal, aus welcher Dance-Crew die Tänzer:innen im Video kommen?!