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Hanna Noir

Hanna Noir

Hanna Noir gehört zu den Newcomer:innen Deutschlands, die seit einigen Monaten (glücklicherweise) in diversen Playlists auftauchen und über die wir bislang trotzdem viel zu wenig wissen. Mit ihrer Debüt-EP präsentiert sich die junge Hamburgerin als spannende Drum&Bass-Künstlerin, die man die nächste Zeit vermutlich im Auge behalten sollte.

Im Gegensatz zu vielen anderen Artists, die das Musik-Geschäft in die Wiege gelegt bekommen, gibt es bei Hanna Noir keinen musikalischen Background in der Familie. Im Gespräch mit 365 Fe*male MCs erinnert sie sich stattdessen daran, wie sie als Kind stundenlang vor dem Radio gesessen und Musik gehört hat. Parallel zu ihrer Liebe für Musik beginnt die junge Hanna, Gedichte zu schreiben, bis sie schließlich den Wunsch verspürt, die von ihr geschriebenen Worte, in Songs zu verpacken. Ihrer eigenen Wahrnehmung nach sei ihre Stimme fürs Singen nicht gut genug. Sprechgesang stellt die einzig logische Konsequenz und Alternative dar. Im Alter von 14 Jahren hat Hanna zum ersten Mal die Möglichkeit, einen ihrer Rap-Texte aufzunehmen. Seit dieser Chance, hat sie nie wieder aufgehört zu schreiben. Ihre gesamte Jugend über schreibt sie Texte und nimmt einige von ihnen auf, um dabei über die Jahre immer professioneller zu werden.

Zu Beginn ihrer musikalischen Laufbahn schaut Hanna Noir besonders zu amerikanischen Rappern der Golden Era auf: Nas, 50 Cent oder Ty Dolla Sign inspirieren sie besonders, bis sie dann mit circa 17 Jahren auf UK-Garage-Sound und Drum&Bass aufmerksam wird. Die Entscheidung, in welche Richtung ihre eigenen Songs gehen sollen, ist mit dieser Entdeckung endgültig gefallen.

Schon bevor Hanna selbst als Musikerin in Erscheinung tritt, treibt sie sich in der deutschen Medien- und Musiklandschaft umher, unter anderem als Praktikantin in der Backspin-Redaktion oder beim Musikvertrieb Believe. Heute reflektiert sie diese Jobs und versteht, dass der eigentliche Reiz an der Musikindustrie für sie schon immer darin bestand, die Prozesse hinter den Kulissen zu verstehen, um dieses Wissen für ihre eigene Karriere nutzen zu können. Ein Sprung in die Gegenwart zeigt: Seit 2019 befindet sich die Karriere der jungen Künstlerin auf dem richtigen Weg.

Bereits die erste Single „Mayday“ steht stellvertretend für den Style, den Hanna Noir fortan repräsentiert. In ihren Texten vermeidet es die Newcomerin, Leute direkt und plakativ anzusprechen. Feministische und linkspolitische Inhalte sind ihr wichtig – verpacken tut sie diese aber am liebsten in Bildern, die Platz für Interpretation und eigene Assoziationen lassen. In Kombination mit den Up-Tempo-Instrumentals und dem Garage-Sound gelingt es ihr dadurch, wichtige Inhalte in lockere und zugleich trotzdem bedeutsame Tracks zu verpacken.

2020 und 2021 erscheinen diverse Singles in verschiedenen Konstellationen, bis Hanna Noir 2022 den ersten größeren Schritt ihrer Karriere wagt: Mit „Unten“ veröffentlicht die Hamburgerin im Februar ihre drei Track starke Debüt-EP und sorgt damit erstmals für zunehmendes, mediales Aufsehen und jede Menge positive Reaktionen. Für das Jahr 2022 sind derzeit zwei weitere EPs geplant – wir können uns also zurücklehnen und uns auf weitere starke Drum&Bass-Hits freuen!

https://www.youtube.com/watch?v=KG0nriBoNSc
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