Girlgroups, ein Weltrekord und anschließend die Solo-Karriere – wer sich für K-Pop interessiert, kommt an HyunA nicht vorbei. Die südkoreanische Sängerin gilt als K-Pop-Idol. Sie hat vor allem für weibliche Künstlerinnen* die Szene geprägt und vorangetrieben. Als eine der ersten traute sie sich, mit sozialen Standards zu brechen, und zeigte sich mit sexy Choreos und viel freier Haut. Mit ihrem vielseitigen Gesangsstil bedient sie mehrere Genres und setzte sich somit nicht nur im K-Pop durch, sondern wurde auch in der HipHop-Szene bekannt.
Dass die mittlerweile 27-Jährige eine solche Gesangs-Karriere hinlegt, war nicht immer geplant: Als Kind träumte sie noch vom Erfolg als Schauspielerin. Doch als sie nach mehr als 50 verschiedenen Vorsprechen nur Absagen erhielt, hängte sie diesen Traum an den Nagel. Ihre Gesangskarriere startete sie 2006 mit der Girlgroup Wonder Girls beim Label JYP. Bereits nach zwei Jahren musste sie jedoch sowohl Band als auch Label aus gesundheitlichen Gründen verlassen.
Ihr Comeback hatte sie im Jahr 2009 mit der Girlgroup 4Minute – und stand von da an unter Vertrag beim Label Cube Entertainment. Ganze sieben Jahre performte die Band zusammen und machte sich in Korea einen Namen. Das ermöglichte HyunA ihre ersten Schritte in Richtung Solokarriere: So entstand im Jahr 2010 ihre Debüt-Single „Change‟.
Mit dem Musikvideo zum Song erregte sie zu dieser Zeit viel Aufsehen. Die Tanzschritte und Outfits wurden als anstößig und obszön abgetan. Doch HyunA setzte sich mit ihrem Stil durch: Der Song „Change‟ erreichte den zweiten Platz der südkoreanischen GAON-Charts und gewann gleichzeitig einen Award für den am häufigsten heruntergeladenen Musiktitel.
Diesen Erfolg toppte die Sängerin bereits ein Jahr später mit ihrer ersten EP „Bubble Pop!‟ Der Song wurde mit seinem „summer vibe” zu einem der größten Hits des Jahres. Er machte HyunA nicht nur zur ersten K-Pop-Sängerin, die über 100 Millionen Views auf YouTube bekam. Er brachte sie auch auf Billboards Liste der einflussreichsten „21 under 21”.
Das Jahr 2012 brachte den Meilenstein ihrer Karriere. Wir alle – und da bin ich sicher – hatten in diesem Jahr ein und denselben Ohrwurm: „Gagnam Style”. Der Sänger PSY erschuf mit diesem Song einen Welthit – und HyunA war zufällig die Vortänzerin im Musikvideo. Das Video schaffte es ins Guinness Buch der Rekorde für die meisten positiven Bewertungen und brachte der Sängerin eine ganz neue Reichweite.
Mit ihrer EP „A+” festigte sie 2015 ihr Image als emanzipierte und konfrontative Sängerin: Vor allem mit dem Song „Because I’m the Best” sorgte sie für weitere Kontroversen. Da das Album viele Parallelen zum HipHop aufweist, wurde es auch in den USA zum Hit und der Song schaffte es in die „Billboard Global Charts”.
Obwohl sich die Girlgroup 4Minute 2016 trennte, blieb HyunA als einzige bei Cube unter Vertrag. Es folgte das erste Solo Album „A’wesome” samt weiterem Hit „Lip & Hip”. Ein Jahr später dann die Gründung des Trios Triple H zusammen mit E’Dawn und HUI. Als 2018 die Beziehung zum Sänger E’Dawn bekannt wurde, sorgte das für viel Kritik, und beide verließen im Januar 2019 Cube. Sänger PSY nimmt sie in seinem Label P-NATION auf – hier steht auch Rapperin Jesse unter Vertrag.
Nachdem sie ihre Fans lange auf die Folter spannte, kam 2020 das erneute Comeback – diesmal mit YouTube-Channel. Unter dem Namen „HyunA-ing” postet die Sängerin wöchentliche Vlogs aus ihrem Leben. Erst Anfang dieses Jahres folgte das nächste Musikstück mit der EP „I’m Not Cool”. Mittlerweile hat die Sängerin rund 25 Millionen Tonträger verkauft. Sie zählt längst nicht nur im asiatischen Raum zu den erfolgreichsten K-Pop-Stars. Mit ihrer Vielseitigkeit zeigt sie uns, dass HipHop nicht immer gleich klingen muss – und dass man Grenzen auch ruhig einmal überschreiten darf.