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Inka

Inka

„Was würde dein:e beste:r Freund:in antworten, wenn ich nach deiner größten Schwachstelle frage?“ „Dass ich etwas überempfindlich bin und deshalb dazu neige, in meiner Komfortzone zu bleiben.“ Inka überlegt kurz und ergänzt dann: „Oh, und dass ich nicht mit Geld umgehen kann!“ Okay, damit wäre geklärt, weshalb es in den Texten der griechischen Rapperin nicht um Schweizer Bankkonten und teure Markenuhren geht.

Doch worum geht es Inka, wenn nicht um Gucci-Flex und Swag-Rap? „Mein kreativer Prozess ist etwas sehr Persönliches. Beim Schreiben bringe ich all meine Lebenserfahrungen auf Papier. Das weckt Emotionen. Diese Emotionen versuche ich durch einen Beat zu transportieren und in Reimen auszudrücken.“ Mit ihren Texten möchte Inka Inhalte vermitteln und ihre Lebenswirklichkeit teilen. Eine aussagekräftige Botschaft ist ihr ebenso wichtig wie Authentizität. Gerne darf es auch gesellschaftskritisch sein. Wenn die Kritik dann sogar Auswirkungen oder Einfluss auf diese Gesellschaft hat, perfekt.

Bereits mit 16 begann Inka, ihre eigenen Texte zu schreiben. Damals Fan vom Wu-Tang Clan, wollte sie selbst gern Teil eines ‚Clans‘ sein. Ihren eigenen fand sie allerdings erst drei Jahre später. Als Teil einer Rap-Gruppe entwickelte sie sich musikalisch weiter. Konstruktive Zusammenarbeiten schätzt die Rapperin aus Thessaloniki deshalb sehr. „Rapper aus meiner Stadt sind heute gut vernetzt und unterstützen sich gegenseitig“, erklärt Inka den Zusammenhalt innerhalb der Rapszene in ihrer Heimatstadt. „Die Unterstützung anderer Gruppen und Künstler:innen war früher so nicht üblich. Ich mag es, dass Künstler:innen sich jetzt gegenseitig supporten. Davon profitiert die Arbeit und die Kunst.“

Inkas Sound klingt stark OldSchool-inspiriert. Spricht man sie darauf an, leugnet sie das nicht. „Tatsächlich höre ich auch heute noch eher Rap der alten Schule, und das beeinflusst meinen Stil bestimmt. Ich bin noch immer Wu-Tang-Fan und mag auch sonst viele OldSchool-Künstler:innen. Trotzdem denke ich nicht, dass mein Soundbild eingeschränkt oder nur von einem Musikstil geprägt ist. Fortschritt und Weiterentwicklung sind mir wichtig. Ich schreibe Verse über verschiedene Beats und experimentiere auch mit elektronischen Sounds.“

Dürfte sich Inka ein Feature wünschen, dann stünden Lady Leshurr und Young MA ganz oben auf ihrer Liste. „Ich bewundere diese Künstlerinnen. Sie lassen sich in einer Männerdomäne nicht einschüchtern. Sie produzieren ausgezeichnet, kombinieren OldSchool und NewSchool und verbinden damit Generationen!“

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Apropos Männerdomäne, wie steht es eigentlich um die Anerkennung von Rapperinnen in Griechenland? „Noch immer hat nicht jeder kapiert, dass Frauen nicht nur gleich gut, sondern manche vielleicht sogar besser sind als ihre männlichen Kollegen. Meiner Meinung nach sollte es keine Unterscheidung oder Vergleich aufgrund des Geschlechts geben. Wir sind alle Menschen. Unser Geschlecht spiegelt weder unsere Fähigkeiten noch unsere Visionen und ist deshalb keine gute Bewertungsgrundlage.“ Im Laufe ihrer musikalischen Karriere wurde Inka selbst einige Male mit Vorurteilen konfrontiert. „Ich versuche, das zu ignorieren und mich davon nicht einschüchtern zu lassen. Ich kümmere mich einfach um meine eigenen Angelegenheiten, produziere meine Songs und lass‘ die Leute reden.“

Derzeit wartet Inka eigentlich nur darauf, dass der Lockdown vorüber geht. Sobald sie im Studio wieder arbeiten kann wie gewohnt, gibt es viel zu tun. Auf dem Releaseplan für dieses Jahr stehen mehrere Single inklusive Videos. Sobald die draußen sind, will sich Inka darauf konzentrieren, endlich ein Album fertigzustellen.

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