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J Noa

J Noa

In der dominikanischen HipHop-Szene längst bekannt als „Tochter des Rap“, erklimmt J Noa mit ihren 18 Jahren internationale Spitzenhöhen. Ihre energiegeladene Präsenz, schlagfertige Wortgewandtheit und beeindruckende ‚Fast Rap‘-Geschwindigkeit machen ihr Publikum sprachlos. Das junge Talent hinterlässt einen bleibenden Eindruck und erwächst derzeit zu einer sehr ernstzunehmenden Kraft im Rap-Game. So wie ihre Stimme Bände spricht, sprudeln auch ihre Texte vor Rebellion und kraftvollen Botschaften. Sie erzählen wahre Geschichten, handeln von Alltagsrealitäten in ihrem Viertel und stellen politische Forderungen. Musikalische Einflüsse aus Bachata, Merengue Típico und Dembow treffen in ihren Tracks, gepaart mit eloquenten Wortspielen, aufeinander.

Nohelys Jiménez wird 2005 in San Cristóbal in der Dominikanischen Republik geboren. Zum Straßenrap in ihrer Nachbarschaft fühlt sich die Dominikanerin bereits als junges Mädchen hingezogen und bewundert die Rap-Künste der Teenager:innen in ihrem Viertel, denen sie tagtäglich begegnet. Mit acht Jahren schreibt sie bereits ihre ersten Texte, die inspiriert von ihrer Schule, ihrer Nachbarschaft und den Schwierigkeiten vor Ort erzählen. Die Musikerin wird schon früh zur Autodidaktin und bringt sich das Rappen selbst bei – was sie auch in ihrer im letzten Jahr veröffentlichten Single und der gleichnamigen EP „Autodidacta“ klarstellt.

Im Interview mit dem Rolling Stone sagt sie:

Autodidacta speaks to my intelligence and my strength as a young, Black female rapper. It’s something that I’ve always wanted to show, as well as the notion that in rap, it’s about obtaining the public’s confidence and their respect, too.”

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Man hat das Gefühl, dass nichts und niemand das Selbstbewusstsein und die Standhaftigkeit der jungen Künstlerin auch nur ankratzen könnte. Diese Eigenschaften gepaart mit ihrem unfassbaren Talent haben J Noa definitiv weit gebracht. Ihr eindrucksvoller Freestyle „Frente a Frente“ auf dem YouTube-Kanal des dominikanischen DJ Scuff ist 2021 der Startschuss für die Sichtbarkeit und Karriere der jungen Musikerin. Ein Jahr später zieht die damals 15-Jährige die Aufmerksamkeit des Labels Sony Music Entertainment auf sich, das sie kurzerhand unter Vertrag nimmt. 2023 wird sie für ihren ersten Latin Grammy nominiert und tritt auf dem „Tiny Desk Concert“ des Senders NPR auf. In diesem Jahr erscheint ihr Debütalbum „Mátense por la Corona“, mit dem sie die Zuhörer:innen mit ihrer prägnanten Stimme und intelligenten Wortkunst wie erwartet mitreißt. Das Album behandelt Themen wie Rassismus, mentale Gesundheit und fehlende Chancengleichheit und stellt gleichzeitig einen Bezug zu ihrer Lebenswelt in einer benachteiligten Nachbarschaft her. Wieder einmal zeigt die Rapperin, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und weiß sich damit in der HipHop-Welt selbstbewusst als junge Schwarze Frau durchzusetzen. Ganz sicher können wir uns in Zukunft noch auf viele musikalische Glanzleistungen von J Noa freuen.

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