K-Nock war eine der ersten erfolgreichen Rapperinnen aus dem vom legendären Miami Bass Sound geprägten Florida der wunderbaren Golden Era. Die aktiven Jahre der Künstlerin aus Jacksonville liegen nun schon eine ganze Weile zurück. Sie ist weder auf Social Media unterwegs, noch sind online Interviews zu finden. In den Kommentarspalten der wenigen Songs, die von K-Nock auf YouTube hochgeladen sind, tauchen neben nostalgischen Schwärmereien auch immer wieder Fragen wie „Where she at?“ auf. Zeit für eine Spurensuche in den Tiefen des World Wide Webs.
1993 kann man K-Nocks markante Stimme auf zwei Songs des Debütalbums „Quad City Knock“ von 95 South hören: „K-Knock in da House/We Got da Bass“ und „Da Kinda Bass“. Richtig, hierbei handelt sich um genau den basslastigen Miami Sound, für den viele Künstler:innen aus Florida Anfang der 1990er Jahre berühmt berüchtigt waren. K-Nock wird an mehreren Stellen als Teil der Gruppe bezeichnet. Inwieweit sie tatsächlich festes Mitglied von 95 South (übrigens benannt nach der Interstate, die von Jacksonville nach Miami führt) war, wird nicht ganz klar. Der Begriff „Quad City“ wird als Synonym für die Stadt Jacksonville genutzt, Quad steht dabei für den Bass (wegen der vier Saiten des Instruments?).
1994 droppt K-Nock ihr einziges Soloalbum „Escape from Quad City“. Die zwölf Songs bestehen aus meist wuchtigen Beats, viel saftigen Punchlines und natürlich auch einer guten Prise Miami Bass. Insgesamt klingt das Album aber eher nach East Coast als nach dem vorherrschenden Miami Sound der frühen 90er. Der Albumtitel deutet ja aber auch auf eine Abkehr von Jacksonville hin – zumindest soundtechnisch und zumindest als Solokünstlerin.
Ein Jahr später liefert sie zusammen mit den 69 Boyz und „Five O, Five O (Here they come)“ einen treibenden Hit für den Soundtrack des ersten Bad Boys Films. Außerdem arbeitet sie mit den Quad City DJs (die wiederum durch den Space Jam-Soundtrack große Bekanntheit erlangten) zusammen. Mit dem gemeinsamen Weihnachtssong „What you want for Christmas“ treten sie 1996 in der Jerry Springer Show auf. Das ist nicht nur für 90er Kids ein wahrer Augenschmaus:
Die letzte Spur von K-Nock ist ein Part im Song „Down low“ auf dem 2000 erschienenen Album „Tightwork 3000“ von 95 South. Abschließend lässt sich sagen, dass sie auf jeden Fall ziemlich gut mitgemischt hat in Floridas HipHop-Szene der 90er und mit der Quad City Family Geschichte geschrieben hat.
Grüße gehen raus, wo auch immer K-Nock gerade stecken mag.