Es gibt Künstler:innen, von denen braucht es nur ein einziges Musikvideo, um zu sehen: Oh Lord, hier haben wir es mit einem potenziellen Star zu tun! Viel gibt es über die namibische Rapperin Karishma nicht zu finden im Internet – diverse Namensvetterinnen erschweren die Recherche zusätzlich. Was wir aber mit Sicherheit sagen können: Die Frau hat Skills!
Diese zeigte sie erstmalig 2016 mit ihrer gleichnamigen Debütsingle: „2016“ schlug Wellen in der Szene, Fans feierten sie als „one of the illest MCs“ Namibias. Seither macht Karishma durch regelmäßigen Output von sich reden, wobei sie weit mehr als „nur“ eine Rapperin ist: Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als MC stellt sie sich auf ihrer Facebook-Seite als Sängerin, Modedesignerin, Schauspielerin, Mutter und Entrepreneurin vor. Dazu war sie zwei Jahre für ein Business- und Management-Studium an der Namibia University of Science and Technology eingeschrieben, das sie jedoch aufgrund mangelnder kreativer Ausdrucksmöglichkeiten in dem Bereich hinschmiss. Denn es ist insbesondere die Musik, die die Künstlerin aus Windhoek seit jeher begleitet. Wenn sie auf ihrem 2018 veröffentlichten Song „Oh Lord“ rappt „I’ve been in this game for decades, I’m only Twenty”, dann ist das nicht übertrieben. Eigenen Angaben zufolge wusste sie bereits im Alter von vier Jahren, dass sie Musikerin werden möchte. So erzählt sie The Namibian:
When I was a little girl I used to think that music fell from the sky, but when I realised it’s actually people who make it, I just had to be a part of it. I am very introverted so it’s my best form to express myself. […] People must know that the artist, Karishma, and the woman, have very different personalities.”
Ihre introvertierte Seite hat Karishma glücklicherweise auch für ihren Vlog hinten angestellt. Auf ihrem YouTube-Channel postet die vielseitige Künstlerin Fashion- und Beauty-Tutorials und spricht über Wege zum Glück, mehr Selbstvergebung und andere, mal esoterische, mal psychologische Fragestellungen. Zusätzlich gibt es eine Übersicht zu Karishmas Veröffentlichungen als Rapperin, die man auf den in Deutschland verfügbaren Streaming-Plattformen bislang vergeblich sucht. Ihr zeitloser, Autotune-getränkter Sound schwankt dabei zwischen verträumt und deep sowie angriffslustig und edgy. Wenn wir uns so durch die Diskografie der jungen Künstlerin klicken, wären wir glatt bereit für ein Album und wünschen der Musikerin, dass sie, auch international, noch viel mehr Aufmerksamkeit bekommt.
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