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Kay Young

Kay Young

Die Londoner Künstlerin Kay Young hat mit ihrem souligen HipHop einen Nerv getroffen. BoomBap, Neo-Soul und gelassene Beats verbindet sie zu einem laid-back Sound samt Texten, die immer wieder einen kritischen Blick auf die Gesellschaft einnehmen. Damit bleibt ihre Musik eins definitiv nicht: unpolitisch.

„All I heard growing up / ‚Got to work twice harder than your white friends‘ / I’ve got superpowers, mummy / I’ve got superpowers, mummy / All I do is push the button, watch the thing go“, singt sie voller Elan in ihrer Single „White Teeth“, die im vergangenen Jahr erschien und zu ihren meistgehörten zählt. Auch im vorangegangenen Song „Change“ verwebt sie ihre Wortgewandtheit mit einem minimalistischen Beat.

I wanted the listener to see the world through the eyes of an innocent child who is yet to face adversity simply for the colour of their skin. I wanted to create something catchy, almost nursery rhyme like to make it digestible. Musically, ‚White Teeth‘ gave me space to really expand on my storytelling. It’s a big sound with a strong message.”

Kay Young im Interview mit The Line of Best Fit

Aufgewachsen in einer Musiker:innen-Familie, fing Kay Young bereits im Kindesalter an, an Beats und eigener Musik zu basteln. Nachdem sie diese zunächst nur auf Instagram teilte, erschien 2019 mit „actually“ ihre erste EP. Retro-Klänge, Synthies und smoothe Beats treffen auf Soul, und auch ihr britischer Charme kommt nicht zu kurz. Schnell wurde der amerikanische Produzent und Rapper Jay Electronica auf ihre musikalische Handschrift aufmerksam und leitete sie an Jay Z weiter. Der nahm sie glatt bei Roc Nation unter Vertrag. 

Es läuft also rund bei der begabten Sängerin und Rapperin, die obendrein hinter ihren Beats steckt, an denen sie auch während der Lockdown-Zeit arbeitete. Wie für viele ging bei ihr damit eine Zeit des Rückzugs einher, den sie nutzte, um sich noch mehr auf das Musikmachen zu fokussieren. Es entstand ihr Debütalbum, von dem die Londonerin allerdings doch wieder einige Songs verwarf. Die Hälfte, die blieb, veröffentlichte sie im vergangenen Oktober auf der EP „This Here Feels Good“.

Obwohl es derzeit viel Musik gibt, die auf dem Höhepunkt der Pandemie entstand und deshalb von melancholischer Nachdenklichkeit geprägt ist, vermittelt Kay Young Optimismus und Zuversicht. Während sich „No regrets“ wie eine warme, langersehnte Umarmung anfühlt, vertont „I’ve Got You“ die Loslösung aus dieser hin zu den ersten Tanzschritten, bei denen der Körper langsam aus dem Winterschlaf zu erwachen scheint. Zu funkiger Melodie wiederholt sie, dass sie da sei und einen auffange. Der Titel der EP „This Here Feels Good“ könnte dementsprechend nicht passender erscheinen.

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Kay Young selbst sagt über ihre Musik im FM4 Radio: „Es geht im Endeffekt einfach darum, etwas zu vermitteln; durch die Musik zu den Leuten zu sprechen, mit ihnen zu reden. Ich singe, aber ich kommuniziere gleichzeitig. Ich führe ein Gespräch mit dir, verstehst du, was ich meine?“ 

Wir verstehen genau, was sie meint, und wollen mehr davon. Vielleicht entsteht dieses Jahr sogar doch noch das Debütalbum. 

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