Kaylah Truth macht ihrem Namen alle Ehre und spricht die Wahrheit klar aus. Egal ob es ihr um die Repräsentation von People of Color, die Akzeptanz für Menschen aus der LGBTQIA-Community oder die Gleichberechtigung von Frauen geht – Kaylah hat Ziele und verfolgt diese mit ihrer Musik entschlossen.
Die selbsternannte „First Lady of BNE“ bezeichnet heute die Spice Girls, TLC und Salt-n- Pepa als ihre größten Inspirationen, die auch ihre Kindheit und Jugend maßgeblich prägten. Doch seit sie sich erinnern kann, schlägt ihr Herz neben den Pop-Einflüssen immer schon besonders für die HipHop-Welt. Die in Brisbane (Australien) lebende Künstlerin war lange Zeit nur Fan der Kultur, doch verschiedene Ereignisse in ihrem Leben und eine daraus resultierende „schwierige Zeit“ weckten das Bedürfnis in ihr, sich auszuleben und neue Schritte zu wagen. 2013 veröffentlichte sie ihre erste Single „Oh Diva Me“. Auf einem elektronischen Beat machte sie inklusive Musikvideo schon damals klar, welches Potenzial und Selbstbewusstsein in ihr steckt. Bereits ein Jahr nach dieser Single durfte sie TLC als Support für die Tourstops in Australien begleiten – bis heute einer der erinnerungswürdigsten Momente ihrer Karriere. Weitere Singles folgten über die Jahre. So viel Aufmerksamkeit wie ihr Debüt konnte bislang keine weitere Veröffentlichung erregen, doch das scheint sie nicht aufzuhalten, immer weiter an sich und ihrer Musik zu arbeiten.
Als Nachkommin der australischen Naturvölker der Guran und Ngugi hatte auch Kaylah in ihrem Leben regelmäßig mit Rassismus gegenüber BIPOC zu kämpfen, sodass sie den Entschluss fasste, sich in Workshops gegen diese Form von Diskriminierung stark zu machen. Ihre zu diesem Zeitpunkt vorletzte Single „Wave“ entstand während eben solch eines HipHop-Workshops für Indigenous People in Arnhemland, einem Siedlungsgebiet für Aborigines im Norden Australiens. Den Song schrieb sie, nachdem sie in ihrer Unterkunft aufwachte und als erstes auf das Meer blickte. Im Interview mit girl.com berichtet sie, welch überwältigendes Gefühl ihr die Natur gegeben habe und wie die Lyrics zu diesem Zeitpunkt nur aus ihr heraussprudelten – so schnell habe sie noch nie einen Song zu Papier gebracht. Der Anblick habe ihr wohl so ein gutes Gefühl gegeben, dass sie sich inhaltlich auf dem Track gegen Hater positioniert und sich selbst für ihre Arbeit auf die Schulter klopft. Zusätzlich gehen die für die Inspiration sorgenden Wellen aus dem Sound deutlich hervor
Besonders als Teil einer Female Crew möchte sie neben Repräsentation von POC auch die Gleichberechtigung von Personen aus der LGBTQIA-Community erzielen. Passend dazu veröffentlichte sie zuletzt gemeinsam mit der Künstlerin Maskerade den Song „Like Crazy“. Eine gleichgeschlechtliche Beziehung wird hier nicht nur inhaltlich behandelt, sondern auch visuell künstlerisch inszeniert.
Worüber und wann Kaylah Truth nächstes Mal schreiben wird und ob es ihr so schnell von den Lippen gehen wird die damals bei „Waves“ oder ob sie möglicherweise schon lange an einem ausgeklügelten Projekt arbeitet, ist unbekannt. Ihre selbstsichere Attitüde und ihr Engagement bleiben uns jedoch hoffentlich für die Zukunft erhalten.