In einer ihrer Instagram-Storys bounced die US-amerikanische Rapperin Reverie zu einem neu erschienen Song. Dabei handelt es sich um „B!tch, I’m that B!tch“ (2020) von Krystall Poppin. Reverie lädt Krystall Poppin sogar gleich zu einem Feature ein. Der Sound macht mich neugierig. So genieße ich erst einmal das Album „Raw Gold Honey“ (2019). Hier finden sich poppige Melodien, trappige Sounds, Gesangsparts und angenehm reduzierte Autotuneeinsätze. Man merkt Krystall Poppin an, wie sehr sie in allem, was sie tut, aufgeht. Wie sie jeden Schritt Richtung musikalischer Selbstverwirklichung durchzieht und auskostet.
Watching her in the music videos you can not only hear her passion, but you can see the pain in her eyes regarding what she writes about in her lyrics. I’m a sucker for a song that is about real life and not about, „Getting this guy and that guy“ or „I have so much money everyone wants to be me,“ you catch my drift. I love when an artist is not afraid to put their heart on their sleeve and write a song about their flaws and the pain they’ve endured in life. She is raw true talent.
Iris Lopez (KVIA)
Krystall Poppin wächst mit den Sound des frühen HipHops der 1990er Jahre auf, weil beide Elternteile Fans sind von z.B. The Notorious BIG. Neben Rap hört Krystall Poppin auch viel Musik von The Beatles. Schreibwettbewerbe in der Schule gewinnt sie mit Leichtigkeit, da sie schon immer Gedichte schreibt. Hatte sie zu Hause als Jugendliche Mist gebaut, musste Krystall Poppin aufschreiben, was sie getan hatte und warum dies falsch gewesen ist. Was sich nach toxischer Eltern-Kindbeziehung anhört, bezeichnet Krystall Poppin selbst als „productive punishment“. Denn damit konnte sie letztendlich ihre Skills professionalisieren. Ausgeklügelte Reimschemen sind ihr bis heute wichtig. Ihre Poesie begann sich immer mehr zu reimen und sie wurde von Personen in ihrem Umkreis animiert, ihre Texte zu recorden. Es folgten einige Auftritte in einem legendären lokalen Club in ihrer Heimatstadt El Paso, Texas. Das Publikum gab Krystall Poppin so viel Energie und Aufmerksamkeit zurück, dass diese Momente die Initialzündung bildeten, Musik zu machen.
Mit ihrer Tour „The Honey whip“ 2019 erspielt sich Krystall Poppin quer durch die USA neue Fans und kollaboriert mit anderen Akteur:innen der Musikindustrie. In dieser Zeit wird auch das Management von Cardi B auf sie aufmerksam. Dies führt dazu, dass Krystall Poppin 2019 in ihrer Heimatstadt Support für den Weltstar spielt. El Paso widmet sie mit dem Track „The Dessert Daisy“ eine Hommage. Zwar lebt sie inzwischen in Los Angeles, vergisst ihre Heimat, Freund:innen und Familie aber nicht. Krystall Poppins andere Songs verhandeln beispielsweise Vergangenheitsbewältigung, ungute Beziehungen und den musikalischen Werdegang „from bottom to the top“. Auch politisch bezieht Krystall Poppin mit der Single „How could You“ (2020) klar Stellung. Hier klagt sie Polizeigewalt an, gedenkt George Floyd und setzt damit ein Zeichen der Solidarität mit der BlackLivesMatter-Bewegung und ihrer eigenen Community. Der Titel der gleichnamigen Auskopplung „Timmy Tah“ beschreibt Krystall Poppins Identifikation als Tomboy. Als Teen gewann das Kleidertragen und Styling für sie an Bedeutung. Dies bringt die Bezeichnung „pretty tomboy“ oder eben „TimmyTah“ zum Ausdruck.
Anstatt sich nun nach zwei Alben, einer erfolgreichen Tour und der Auszeichnung „Gold Winner – best Band/Musician of the city“ des El Paso Magazines zurückzulehnen, promotet Krystall Poppin ihre aktuelle Single „Ain’t No Stoppin“. Sicherlich bleibt dies nicht der letzte tanzbare Representa von ihr.