2018 wurde sie mit ihrer Debut-EP „Amethyst“ als eine der vielversprechendsten Newcomerinnen der kolumbianischen Urban Music gehandelt – mittlerweile hat sich die 22-jährige Lee Eye als Rapperin etabliert und zählt über 100.000 monatliche Hörer*innen auf Spotify. Ihre weiteren EPs und Singles lassen auf einen baldigen ersten Longplayer hoffen, der ihre Einflüsse aus R&B, HipHop, Trap und Reggaeton vereint.
Ob Breakbeat, Trap-Track oder Reggaeton: In jedem Song von Valeria Castro aka Lee Eye dominiert eine laid back Atmosphäre. Sie rappt über Liebe, Zukunfsträume und Selbstbehauptung. Musik und ihr Alter-Ego Lee Eye habe der Rapperin aus Bogotá dabei geholfen, selbstbewusst die Dinge auszudrücken, die sie zuvor nicht verbalisieren konnte: „Als ich ein Kind war, hatte ich Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Ich fühlte mich schlecht. Lee Eye hat mich ermutigt, sie hat mir gesagt: ‚Schau, du kannst etwas sagen, du kannst dir Gehör verschaffen und du kannst es durch das tun, was du magst, nämlich singen‘“, sagt sie dem kolumbianischen Blog „Cartelurbano“ 2020. Genau diese Attitüde schwingt in jeder ihrer Lyrics mit.
Mit ihrer EP „Gitana“ (2020) konnte sie an den Erfolg ihres Debüts „Amethyst“ (2018) anknüpfen: auch wenn Trap-Beats die Platte dominieren, spielt Lee Eye auf ihrer zweiten EP noch stärker als auf dem Erstling mit R&B-, LoFi-HipHop und Soul-Elementen. Bei den verschiedenen Featurings und Solo-Auskopplungen, die Lee Eye im letzten Jahr rausgebracht hat, zeigt besonders die EP „LEE X JPD“, dass sich Lee Eye nicht ausschließlich als Rapperin versteht. Mit dem Rapper und Producer JUANPORDIOS! hat sie vier straightforward und energetische Reggaeton-Tracks veröffentlicht.
Ähnlich wie andere junge und erfolgreiche lateinamerikanische Artists wie Ámbar Luna, Nathy Peluso, Kali Uchis, Catana oder Mabiland, zeigt Lee Eye, dass die Übergänge von lateinamerikanischen urbanen Genres wie Salsa, Cumbia, Dembow und Reggaeton zum US-amerikanischen R&B, NeoSoul, Trap und HipHop mittlerweile fließend sind – und ihre Symbiose momentan die innovativsten (Debüt-)Alben Amerikas produziert. Jetzt fehlt nur noch, dass uns auch Lee Eye in naher Zukunft mit ihren verschiedenen Einflüssen und ihrem Crossover auf einem Longplayer überzeugt.