Im März 2018 droppt die ungarische Rapperin Nemazalánya den Song „Sándor Petőfi“. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich der Track zu einem absoluten Hit mit mittlerweile mehr als 34 Millionen Klicks auf YouTube. An der Seite von Nemazalánya gibt die bis dahin völlig unbekannte Lili Laskai aka Lil G ihre Bestes. Mit ihrem jugendlichen Charme und Look wirkt die Newcomerin zum damaligen Zeitpunkt zwar noch sehr jung, ihr Rap-Talent zeichnet sich jedoch schon deutlich ab.
Sprung in die Gegenwart: Mitte November 2021 veröffentlicht Lil G ihre jüngste Single „Mondtam“ inklusive Musikvideo. Vom einstigen mädchenhaften Image ist wenig übrig geblieben. Viel eher hat man es jetzt mit einer gestandenen jungen Frau zu tun, die selbstbewusst und mit Nachdruck ihre Bars spittet sowie mit allen Hater:innen abrechnet, die damals die junge Lili zu Beginn ihrer Karriere belächelt haben:
Eltelt 3 èv, de mèg a tollam tele,
– Lyrics „Mondtam“
de nem arról írok, zsebbe, mennyi ment bele,
pedig pihennek a kötegek, mègse kèrkedek,
mert èn tudom előre, minden lèpèsemet.
Várjátok, hogy változzak, de felesleges.
Egyedül az úton nekem tökèletes.
Nem nèzek fel, megyek tovább az utamon.
Nincs több hely senkinek a vonatomon.“
(„It’s been three years, but my pen is still full,
but I’m not writing about how much went into my pockets,
and the bundles are resting, and I’m still working,
Because I know all my steps in advance
You expect me to change, but it’s useless.
The road alone is perfect for me.
I don’t get up, I go on my way.
No more room for anyone on my train.“)
Zurück ins Jahr 2018: Nach dem überraschenden Erfolg von „Sándor Petőfi“ veröffentlichen Lil G und Nemazalánya über den Sommer 2018 zahlreiche weitere gemeinsame Singles wie „Malibu“, „Hello, Hello“ oder „UNIKORNIS“ – auch hier heimst das Duo Klickzahlen in Millionenhöhe ein. Mit „Manipuláció“ droppt Lil G im September 2018 ihre erste Solo-Single über Last Project Records. Nicht nur musikalisch wird ihr Sound härter und kommt weniger poppig daher, auch die Stimme der jungen Rapperin gewinnt mehr Volumen und Nachdruck.
Etwa zur selben Zeit trennen sich auch die Wege beider Rapperinnen wieder. Zwar erscheint im Januar 2019 noch eine Kurzdokumentation über die MCs, jedoch arbeiten beide künftig nicht mehr musikalisch zusammen. Die Gründe dafür sind (uns) nicht bekannt, erscheinen jedoch auch völlig irrelevant: Die 19-Jährige zieht fortan nämlich ihr eigenes Ding durch und knüpft problemlos an die bisherigen Erfolge an. Mittlerweile könnte Lil G mit den veröffentlichten Singles der letzten zweieinhalb Jahre mehr als zwei Alben füllen. Von Pool Party-Bangern wie „Vodka a kezemben“ (feat. Norbow) über tiefgründige, düstere Nummern wie „NE MENTS MEG“ oder „Hátrahagytam“ bis hin zu Trap-Autotune-Geflexe wie auf „RAPettsarkú“: Lil G probiert sich musikalisch vielseitig aus und feilt an ihren Skills.
Wir sind gespannt, wo die Reise für diese junge Künstlerin noch hingeht. In jedem Fall hoffen wir auf ein baldiges Album.