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LIZ

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LIZ macht melodischen Straßenrap mit einem Selbstbewusstsein so groß wie die Skyline ihrer Frankfurter Heimat. Vier Singles hat sie seit Oktober 2020 auf die Welt losgelassen: „Intro“, „Kuzeng / Kuzine“, „Mizgeburt“ und der neu veröffentlichte Collabo-Track mit Ramo „Reden“. Ihre Videos reflektieren authentisch die Gefahr der Gepflogenheiten auf der Straße in Frankfurt. Alle drei Tracks bleiben hartnäckig im Gehörgang kleben wie ein Kaugummi unter der Schuhsole. Flow und Stimmfarbe erinnern an die notorisch in ihrer Bedeutung für die Deutschrap-Szene unterschätzte Lady Bitch Ray. Haftbefehl, Celo & Abdi, Hanybal, Gringo, aber auch Sabrina Setlur, Schwester Ewa und Ebow haben den Weg geebnet, auf dem LIZ seit 2020 durchstartet.

Erfolgsfaktor Nummer 1: die Monsterproduktionen. „Kuzeng / Kuzine“ (was für eine Hook!) wurde von Goldfinger produziert, der im deutschsprachigen Straßenrap schon so gut wie mit allen großen Namen gearbeitet hat. Hinter „Mizgeburt“ steht das Produzent*innen-Duo Lucry & Suena, das mit Apaches „Roller“ einen der erfolgreichsten Deutschrap-Tracks der jüngeren Vergangenheit produziert hat. Das richtige Netzwerk ist also schon mal da. 

Erfolgsfaktor Nummer 2: Persönlichkeit, Image und Ausstrahlung. Auch wenn es womöglich etwas früh für ein finales Urteil sein mag, scheint LIZ all das mitzubringen.

„Ja, ich jag kleine Nutten, wenn sie Messer ziehen, / spiele mit Waffen nicht Puppen auf Adrenalin“

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(Kuzeng / Kuzine)

Wer ihre Videos aufmerksam beobachtet, kauft ihr jede Geschichte in ihren Texten ausnahmslos ab, ähnlich der von Carol Schuler gespielten Figur Zîlan in der Netflix-Serie Skylines. Sollte mit diesen vielversprechenden Voraussetzungen in Zukunft nicht der eine oder andere veritable Hit für LIZ abfallen, ist der Autor dieser Zeilen bereit, die erwähnte Schuhsole samt Kaugummi zu fressen.

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