Bis November 2021 noch unter dem Namen Lïz aktiv, hört die talentierte Hamburgerin mittlerweile auf den (Künstlerinnen-)Namen Lizzn. Alle Fans von Soul- und Jazz-getriebenen HipHop verzaubert die 27-jährige Newcomerin mit gefühlvollen Sounds, einer smoothen Gesangstimme und gesellschaftskritischen Inhalten.
Für die Künstlerin spielte Musik schon immer eine wichtige Rolle im Leben. Nachdem sie sich als Sängerin zunächst in verschiedenen Bands ausprobierte, bahnte sich ihr Weg zum Rap mit Beatboxen an. Im Hamburger Verein Rap for Refugees e.V. perfektionierte Lizzn ihre zungenakrobatischen Skills und schrieb währenddessen schon eigene Texte. Diese Verse zu performen, habe sie sich vorerst nicht getraut, doch innerhalb des Kollektivs fasste sie doch noch den Mut dazu.
Lizzns erste Single „Stille Wasser“ entstand in einer Phase voller Umbrüche und Unsicherheiten. Der Song wirkt dabei jedoch wie eine Erkenntnis ihrer Selbstreflexion, eine kleine Katharsis, aus der sie als Künstlerin hervorgeht. „Werte nicht das Aussehen, rede mit mir einfach“, so rappt sie auf einem verträumten ChillHop-Beat und zeigt damit, wie viel Tiefsinnigkeit und Erfahrung in diesem stillen Wasser namens Lizzn steckt. Im August 2021 folgte ihr zweiter Track „Nein heißt nein“, der einen spannenden Kontrast zwischen Inhalt und Sound mitbringt. Während ihre entschlossenen Zeilen von Übergriffigkeiten und Konsens erzählen, wabert im Hintergrund ein entspannter BoomBap-Beat. Auch das Musikvideo zeigt Lizzn mit ihren Freund:innen an einem heißen Sommertag auf den Hamburger Kanälen im Schlauchboot. Zwar sei der Song aus Wut entstanden, jedoch entschloss sich die junge Künstlerin im Ausdruck zu weniger Konfrontation. Sie vermittelt ihre starken Aussagen in Watte gepackt, um Hörer:innen zuerst mit dem Vibe und dann mit der Message zu erreichen.
Mit dem Song bleibt Lizzn ihrer Liebe für Soul, Jazz und melodische Gesangspassagen treu. Inspirationsquellen wie Nina Simone, Lizzo oder Ebow sind dabei deutlich zu hören, jedoch schafft es Lizzn auch, ihren ganz eigenen Stil zu entwickeln. Thematisch will sie sich noch stärker mit persönlichen Themen wie Mental Health, Erfahrungen mit Sexismus und starken Gefühlen wie zum Beispiel Wut auseinandersetzen.
Außerdem wünscht sich die junge Rapperin für ihre musikalische Zukunft noch mehr Austausch unter anderen Rapper:innen, zahlreiche Features und gemeinsame Aktionen. Denn Lizzn weiß bereits, wie wertvoll dieser Support sein kann: So verbringt sie viel Zeit mit dem Hamburger Rap-Kollektiv Fe*male Treasure, trat 2021 mit ihnen auf dem CSD in der Roten Flora in Hamburg auf und ist auch im Musikvideo zu „Loyal Bitch“ von Mariybu als Poledancerin zu sehen.
Im Sommer könnt ihr Lizzn regelmäßig in Einkaufsstraßen hören, wo sie innerhalb einer Straßenmusiker:innengruppe spontane Gigs mit verschiedenen Personen spielt. Zum Beispiel auch mit Lia Şahin, die einen großen Support für Lizzns Beatbox- und Rapkarriere darstellt. Ein Blick in die Hamburger Innenstadt lohnt sich also.