Ihre Musikkarriere begann Lizz aka Elisa Espinoza vor knapp sieben Jahren im Alter von 16 Jahren, als sie ihren ersten DJ-Gig hatte. Seitdem hat sich die aus Chile stammende Künstlerin auch in andere kreative Gefilde begeben und sich zu einer bekannten Persönlichkeit der Neo-Performance-Szene etabliert.
Geboren und aufgewachsen in Hualpen im Süden von Chile sehnte sich Lizz – die auch unter dem Künstlerinnennamen Lizz Lov3 bekannt ist – schon in ihrer Kindheit nach dem Bereisen der ganzen Welt. Ihrem Fernweh bot das Internet eine Möglichkeit zur Alltagsflucht – und eine virtuelle Welt voller neuer Musik. Als Teenagerin verließ Lizz ihr Zuhause, um Kunstgeschichte und Ästhetik in der Großstadt Santiago de Chile zu studieren. Aufgrund ihres Studiums und ihres Fernwehes verbrachte sie einige Zeit in London. Die Zeit dort prägte ihre musikalische sowie künstlerische Identität und spiegelte sich in ihren DJ-Sets wider, in denen neben 90er HipHop und R&B auch Reggea, Dubstep, Grime und Miami-Bass-Einflüsse auftauchen.
Das Produzieren und Schreiben ihrer eigenen Musik wurde zu einer Rückzugsmöglichkeit aus der Realität in eine selbsterschaffene Atmosphäre. Ihre Shows und Musik bezeichnet Lizz als einen Moment des Experiments, in dem der Alltag mit seinen Sorgen vergessen werden kann und der Geist für neue Eindrücke und musikalische Ästhetik frei wird. Ihr Sound durchbrach den kommerziell erfolgreichen Schönheitskanon und machte die 28-Jährige zu einer gefeierten Persönlichkeit der chilenischen urbanen Underground-Club-Szene. Lizz definiert ihre Musik als „perreo del futuro“ eine Art urbane, futuristische Latin Music, die lateinamerikanische Musik mit Beats aus unterschiedlichen Genres wie Neoperreo, Dembow und Reggeaton verbindet.
Auf ihrer Debüt-EP „Imperio Vol. 1“ präsentiert Lizz neue musikalische Facetten als (T)rapperin. Auf Trap-Beats, die von 90er R&B-Flair bis hin zur EDM-Soundkulisse alles darbieten, beweist sie, dass sie sowohl hinter den Turntables als auch am Mic glänzen kann. Die starken EDM-Einflüsse auf „Impero Vol. 1“ kreieren eine überwiegend düstere und melancholische Atmosphäre, die vor allem in den Tracks „Chacal“ („Schakal“), „Noche“ („Nacht“) und „Pasado“ („Vergangenheit“) spürbar sind. In ihren Texten thematisiert Lizz die Selbstermächtigung der Frau* in der Gesellschaft und in (Liebes-)Beziehungen, sowie die Unabhängigkeit gegenüber konventionellen Geschlechtererwartungen. In einem Interview mit Neo2.com beschreibt sie ihren eigenen Stil als „vegane Stripperin“ und spielt mit diesem Image auch in ihrem neusten Musikvideo zu ihrem Track „Embalao“.
Nicht nur in ihren Texten und Videos, sondern auch auf ihrem Instagram-Profil lebt Lizz ihren selbstbewussten, sexpositiven Feminismus aus und bekräftigt damit ihr Statement aus dem Interview mit El Sol de México, dass „es die Freiheit des Körpers und des Geschlechts [ist], die das Fundament der feministischen Bewegung bilden, zu tun und zu denken, was man will, ohne dass es einem jemand aufzwingt.“