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Manal

Manal

Bereits ihre Debütsingle „Denia“ brachte ihr 2015 die Auszeichnung „Best Female Artist North Africa“ ein. Die marokkanische Künstlerin Manal mischte von Beginn ihrer Karriere an die arabische Musikszene auf, indem sie ihre Musik als authentischen Ausdruck ihrer Persönlichkeit nutzt. Egal ob energetischer Pop oder ausdrucksstarker Rap – die junge Künstlerin aus Marrakesch lässt sich nicht auf ein Genre festnageln und sich auch nicht in eine Schublade stecken, sondern überrascht immer wieder mit ihrer musikalischen Vielseitigkeit.

Die Marokkanerin träumte schon vom Kindesalter an von einer musikalischen Karriere, weshalb sie schon früh Videos von sich und ihrer Gitarre auf YouTube postete und als 16-Jährige an der Talentshow „Star Academy Arabia“ teilnahm. Ihr besonderes Talent wurde jedoch erst fünf Jahre später vom marokkanischen Produzenten DJ Van entdeckt, der durch Manals Coverversion des Songs „Zina“ von Babylone auf sie aufmerksam wurde und sie unter Vertrag nahm.

2015 war es dann soweit: Manal veröffentlichte ihre erste Single „Denia“ und erhielt für sie bei den Africa Music Awards ihre erste Auszeichnung. Diese melodische und eher nachdenkliche Pop-Ballade, die sie bereits drei Jahre zuvor geschrieben und komponiert hatte, war trotz – oder vielleicht gerade wegen – der sozialkritischen Themen und Zeilen wie „Die Geister sind krank, die das Geld anbeten“ ein voller Erfolg. Noch im selben Jahr wechselte sie zur Managementfirma RPEG Ltd, die von Cilvaringz, dem Produzenten und Mitglied des amerikanischen HipHop-Kollektivs Wu-Tang Clan gegründet wurde.

„Koulchi Ban“, so der Name ihrer zweiten Single, verbreitet als angenehmer Pop-Song eine Riesenportion positiver Vibes und regt zum Tanzen an. Kaum verwunderlich ist es deshalb, dass der Song nicht nur innerhalb weniger Wochen eine Million YouTube-Views erreichte, sondern auch das Interesse von Sony Music Entertainment Middle East weckte. Und so kam es, dass Manal im Oktober 2017 als erste Marokkanerin bei einem Major-Label in der arabischen Welt unterschrieb.

Es dauerte nur vier Monate bis Manal sich mit ihrer dritten Single „Taj“ von ihrem charakteristischen Pop-Sound löste und der Welt ihr Rap-Talent offenbarte: Ohne dabei aggressiv zu wirken, rappt Manal voller Energie und bringt damit die Message des Songs auf den Punkt. Der Songtext handelt von ihren persönlichen negativen Erfahrungen mit der Musikindustrie, in der ihr ständig vorgeschrieben wurde, wie sie sein und sich verhalten sollte: „Viele Labels sehen heutzutage in Künstlern nur noch Objekte“, so Manal. Der Song setzt somit ein Zeichen für weibliche Selbstbestimmung, Stärke und Individualität, was sich auch in dem Musiktitel „Taj“ (zu Deutsch: Krone) widerspiegelt: „Bei ‚Taj‘ geht es darum, dass Frauen alles schaffen können“. In kurzer Zeit erreichte sie mit dem dazugehörigen Musikvideo Millionen von YouTube-Views und etablierte sich so in der arabischen Urban-Szene. Es ist mittlerweile einer der meistgeklickten arabischen Rap-Songs einer weiblichen Künstlerin – und das aus gutem Grund: Im Video ist Manal in traditionell männlichen Berufen zu sehen und thematisiert nicht nur Geschlechterstereotypen, sondern auch sexuelle Belästigung.

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Doch dies war erst der Startschuss für Manal, die in ihren Songs immer wieder ihre Wandelbarkeit unter Beweis stellt: 2018 veröffentlichte die junge Künstlerin gemeinsam mit dem marokkanischen Rap-Duo Shayfeen den Song „Nah“, durch den sie erneut eine komplett andere, ruhigere Seite von sich zeigte. Noch im selben Jahr landete sie mit „Slay“, einem französisch-arabischen Uptempo-Song, ihren bisher größten Erfolg zusammen mit dem marokkanischen Rapper ElGrandeToto. Auch hier überzeugt Manal mit guter Laune und groovigen Beats, bei denen niemand die Füße stillhalten kann.

Im Jahr 2019 folgten mit dem tanzbaren Ohrwurm „Pas Le Choic“ und der französisch-arabischen Liebesballade „NTA“ Song Nummer sechs und sieben sowie die Ankündigung ihres Debütalbums, das den Namen „360“ trägt und am 21. Mai 2021 erscheint. Nicht nur die mittlerweile über zwei Millionen Follower:innen auf Instagram können Manals erstes Album kaum erwarten, sondern auch wir sind auf ihren weiteren musikalischen Weg gespannt. Einen Vorgeschmack darauf bieten die beiden bereits erschienenen Singleauskopplungen „360“ und „Niya“, die erneut Gesang und Rap auf Manals einzigartige Art und Weise verbinden. Doch auch sie geben uns nur eine erste Idee davon, was das Debütalbum der marokkanischen Künstlerin für uns bereithält, denn Manal ist immer für eine Überraschung gut und so sagte sie selbst: „Für neue Songs werde ich mich immer an neuen Stilen versuchen, Manal wird es immer in einem anderen Stil geben“. Damit heißt es wohl nur noch: abwarten!

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