Der Senegal ist eine der zuverlässigsten Adressen für wirklich gute Rap-Musik. Und so verwundert es nicht, dass wir in unseren Redaktionssitzungen regelmäßig aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, welche Talente die Senerap-Szene wieder zum Vorschein gebracht hat. Ein noch recht junges Gesicht im HipHop Galsen ist Mbissine.
Zwar macht die erst Anfang 20-jährige Rapperin erst seit etwa einem Jahr von sich reden, doch der in Libreville ansässige HipHop-Sender UrbanFM prophezeit ihr schon jetzt eine große Karriere. Mbissine kommt aus Dakar. Mit gerade einmal zwölf Jahren hört sie einen Song von Nicki Minaj und ist sich fortan sicher: „Das will ich auch!“ Also feilt sie fieberhaft an ihren Skills und spart jeden Franc, um sich ein paar Stunden im Studio sowie den Dreh ihres ersten Musikvideos zu finanzieren. Das Ergebnis, der Representer „I’m Done“, erscheint Anfang 2021 und markiert einen denkwürdigen Einstand in der Szene.
Seither lässt Mbissine keinen Anlass aus, sich als Live-MC und Freestyle-Queen zu beweisen. In zahlreichen YouTube-Formaten können sich Interessierte von ihrem Talent überzeugen. Dazu featured sich die Rapperin quer durch die Senerap-Welt: Buju Man, Kikiss, Ado, Chaanel Rhythm, Ozei, Lix Dzone, Flowman… die Liste der Artists, mit denen sich Mbissine das Studio bereits teilte, ist lang. Dennoch sieht sich die Künstlerin primär als Einzelkämpferin:
Ich sehe mich selbst als eine Löwin, die allein im Busch versucht, ihre Ziele zu erreichen. Ich habe genug gehabt. Ich bin stärker als viele Rapper, aber die Medien heben Rapperinnen nicht hervor. Bei meinem Sound revoltiere ich dagegen.“
(Mbissine im Gespräch mit urbanFM)
Queen Mbissine, wie sich die MC auch selbst nennt, steht noch ganz am Anfang. Innerhalb eines einzigen Jahres hat sie jedoch einen eindrucksvollen Vorgeschmack darauf gegeben, zu was diese Rapperin fähig ist. Realer HipHop mit Grime-Einflüssen und vor allem ganz viel Hunger – kein Zweifel, von dieser Musikerin werden wir noch sehr viel hören.